Jugendbildungsstätte Haus Wohldenberg

Ein Haus für junge Menschen

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Die „Jugendbildungsstätte Haus Wohldenberg“ hat Generationen geprägt. Einigen ist dieser Ort so wichtig geworden, dass sie auch noch lange nach der Jugendzeit immer wieder gern auf den Berg kommen, um hier gemeinsam ein paar Tage zu verbringen. Doch die Ressourcen geben das nicht mehr her.


„Priorität im Haus Wohldenberg haben die jungen Menschen“,
sagen Katharina Waide (links) und Ines Klepka.

„Leider müssen wir diesen Gruppen eine Absage erteilen“, sagt Ines Klepka. Sie leitet den Fachbereich Jugend in der Hauptabteilung Pastoral des Bistums. „Das tut uns allen sehr leid, aber mit der Neuordnung der Bildungslandschaft im Bistum und dem Ansatz, den Wohldenberg als Bildungs- und Begegnungshaus für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu stärken, wurde dieser Schritt notwendig“, betont sie.

Das Haus sei stark nachgefragt, bestätigt auch Katharina Waide, die die pädagogische Leitung des Hauses inne hat. „Einkehrwochen von Schulen, die Tage religiöser Orientierung, wie das heute heißt, Veranstaltungen der Jugendpas­toral und der Jugendverbände, eigene Angebote vom Haus und die vielen Erstkommuinon-, Firm- und Konfirmandengruppen. Sogar hier können wir aufgrund unserer personellen Ressourcen im Haus nicht alle nehmen, die gern kommen wollen“, sagt Waide.

Die Personaldecke ist dünn, für das laufende Geschäft gerade ausreichend. „Aber wir müssen aufpassen, dass alles zu schaffen ist und das Personal dabei nicht ausbrennt“, gibt Klepka zu bedenken. Der allgemeine Post-Corona-Fachkräftemangel mache sich auch auf dem Berg bemerkbar, werde aber im Zusammenhang mit der Neuprofilierung des Hauses angegangen.

Doch um richtige Umstellung der Arbeit des Hauses handelt es sich eigentlich nicht. „Wir sind dabei das umzusetzen, was eigentlich schon lange beschlossen ist“, erklärt Klepka und verweist auf die „Leitplanken“, die Leitlinien der Bildungsstätte. Dort heißt es: „Diese Leitplanken orientieren sich an den Wegmarken des Bischofs, mit denen er das pastorale Handeln des Bistums ausrichten will. Mit Blick auf die Zukunft der Bildungslandschaft und der Bildungsstrategie des Bistums konzentriert und fokussiert das Bistum seine Bemühung um „Herzensbildung“ (umfassende Entfaltung der Persönlichkeit und des eigenen Glaubensweges) für junge Menschen auf dem Wohldenberg.“

Schon seit etlichen Jahren ist man dabei, das Haus nach und nach vom Beleg- zu einem Angebotshaus umzubauen. „Wir wollen Angebote schaffen, wo junge Menschen erfahren, dass Glaube Freude machen kann und sie nicht allein unterwegs sind, sondern in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter – durchaus auch ökumenisch“, macht Waide deutlich.

Dabei ist die Neuorientierung des Hauses Wohldenberg gar nicht so neu. Schließlich wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg als zentrale Jugendbildungsstätte des Bistums gegründet. „Und genau da wollen wir wieder anknüpfen. Neben einer guten pädagogischen Arbeit ist es unser Ziel, das Haus Wohldenberg zu stärken und wieder neu als wichtigen Ort, als Bildungs- und Begegnungsstätte für junge Menschen im Bewusstsein des Bistums zu verankern, damit sie hier im Leben und im Glauben wachsen und sich entfalten können“, unterstreicht Klepka.

Edmund Deppe