Ostergottesdienst im Gewächshaus
„Eine tolle Parabel auf die Osterbotschaft“

Wenn das Leben aufblüht: Die Pfarrei Katharina von Siena lud am Ostersonntag zum Gottesdienst ins Gewächshaus einer Gärtnerei in Tangstedt ein.

Gut 170 Menschen feierten am Ostersonntag einen sehr erfrischenden Familiengottesdienst in einem Gewächshaus der Gärtnerei Jenkel in Tangstedt-Wilstedt nördlich von Hamburg im Kreis Stormarn. Pastoralreferent Sebastian Fiebig aus der Pfarrei Katharina von Siena hatte zum Gottesdienst „zur Langschläferzeit“ um 12.30 Uhr eingeladen und längst nicht mit so vielen Menschen gerechnet, wie dann letztlich kamen. Zwischen Efeu, Purpurglöckchen, Stiefmütterchen und Schöterich saßen die Menschen auf vollbesetzten Bänken. Und beim Vogelfutter und den anderen Pflanzen in der Halle neben dem Gewächshaus standen auch noch Dutzende Besucher.
„Das Wachsen und das Blühen und das Keimen von Pflanzen sind eine ganz tolle Parabel auf die Osterbotschaft – dass das Leben blüht und das Leben gedeihen kann, wenn wir uns bemühen“, so Fiebig vor dem Gottesdienst. Sowohl das Anspiel – zwei Raupen (Cedric und Brendan Grube), die sich über den Sinn des Lebens austauschten (Text: Klaus Lutterbüse) – als auch Fiebigs Predigt erreichten offenbar die Herzen der Besucher, ebenso wie die Musik von Thomas Raab (Gitarre), Peter Waslowski (Bass) und Katharina Stauber (Gesang).
„Ich fand es sehr schön“, meinte anschließend Frances Sachs, die mit ihren drei kleinen Töchtern gekommen war. Zwar sei Gottesdienst in der Kirche auch wichtig, aber so ein besonderer Gottesdienst mache es für die Kinder einfacher, sich dafür zu begeistern und aktiv den Glauben zu leben.
„Ich finde das toll. Kirche unterwegs ist das“, befand Susanne Biermann. Sie habe von der „etablierten Kirche“, so sagte sie, „ein bisschen die Nase voll.“ Deshalb gehe sie gerne dorthin, „wo sich etwas bewegt.“ Eine Familie und ein befreundetes Ehepaar aus Henstedt-Ulzburg bzw. Norderstedt waren ebenfalls sehr angetan. Sie hatten sich bei bestem Osterwetter zusammen per Fahrrad auf den Weg gemacht.
Thea Hufschmidt vom Organisationsteam war zufrieden: „Ich finde es besonders schön, wenn es Gottesdienste an anderen Orten sind“, sagte sie später, als auf dem Außengelände der Gärtnerei noch ein Eiersuchen für die Kinder stattfand und es Kaffee und Kuchen für die Erwachsenen gab. Und sie verriet, dass sie einige Gemeindemitglieder gesehen habe, die zuletzt nicht mehr so oft in der Kirche waren.
Es kamen übrigens bei der Kollekte im Anschluss an den Gottesdienst 537,25 Euro zugunsten der Ukrainehilfe der Salesianer Don Boscos zusammen.
Text u. Foto: Marco Heinen