Anstoss 17/19

Empfangt!

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Inferno von Notre-Dame, Busunfall auf Madeira, Anschläge in Sri Lanka … erschütternde Katastrophen, trotz Auferstehung. Seit damals, als vor über 17 Jahren die Welt am World Trade Center in New York aus den Fugen gebombt wurde, ist klar: Terror kann jeden treffen.


Tägliche Infos über Krisenherde vergrößern diesen diffusen Eindruck der Verunsicherung. Es könnte immer noch schlimmer kommen… Und jetzt?
„Empfangt!“ Ein Jesus-Wort im Einsatz gegen mulmige Gefühle. Nach der Auferstehung wird im Neuen Testament absolut keine heile Welt beschrieben. Jesus selbst spricht von Verfolgungen, von Katastrophen und von Kriegen. Bei den Osterbegegnungen trägt der Auferstandene die Wundmale. Jesus identifiziert sich grundsätzlich mit Hungernden, Armen und Kranken. Einmal stand er plötzlich in der Versammlung vor verwirrten, am Boden zerstörten Apostel/innen und hauchte sie an: „Empfangt!“ Seid offen für den heilenden Geiststrom, der die Liebe ist. Er richtet traurige Seelen auf und vergewissert sie, nicht allein zu sein. Die Berührung sprengt jedes Vorstellungsvermögen. Die wesentliche Erkenntnis heißt: Jesus Christus lebt.

Wenn Heiliger Geiststrom in meine sehnsuchtsvolle Seele fließt ändert sich alles. Gott sitzt nicht auf einer Zuschauertribüne und beobachtet unser Schicksal. Kein ferner Weltenlenker. Wer zur Jesus-Gemeinschaft gehört, wird radikal mit der Aufforderung zur Gottes-Erkenntnis konfrontiert. In der hebräischen Sprache ist „Erkennen“ und „Lieben“ das gleiche Wort. Es stimmt ja, wen oder was ich liebe, erkenne ich besser. Gott hat eine irre Sehnsucht, überall gesucht und erkannt zu werden. Auch in und trotz den Dramen der Welt und des persönlichen Unglücks. Gott erkennen zu wollen zeigt sich auch im Herzensschrei nach Erlösung. Ich muss mich nicht selber erlösen, wenn ich in Verbindung mit dem Erlöser bin. Was für eine Entlastung! Ja, und je mehr ich erkenne, liebe, desto weniger will ich getrennt vom Auferstandenen sein. Egal, wo, Hauptsache Jesus ist dabei. Karls Freund wurde in der Osternacht getauft. Anschließend nahm er eine kleine Kerze mit zum Dienst. Karl ist Barkeeper. Er grinste mich an. „Die stelle ich auf den Tresen. Wenn ich heute ein Getränk verkaufe, biete ich auch Segen an. Bin mal gespannt, was passiert.“
 
Lissy Eichert, Berlin