Grabstätte im Kloster Unser lieben Frauen in Magdeburg
Erinnerungsort für den heiligen Norbert
Image
Ursprüngliche Grabstätte in der Krypta der Kirche/Konzerthalle des Kunstmuseums Kloster Unser lieben Frauen in Magdeburg wiedereröffnet.
Museumsleiterin Annegret Laabs im Gespräch mit Prämonstratenser-Generalabt Handgrätinger, Bischof Feige und Oberbürgermeister Trümper. Foto: Andrea Leinenbach |
Die Freude bei den Prämonstratensern ist groß! Endlich ist ein würdiger Erinnerungsort für den heiligen Norbert von Xanten, ihren Gründer, in Magdeburg wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Im ältesten in der Stadt erhaltenen Bauwerk, dem Kloster Unser Lieben Frauen, wurde die um 1078 erbaute dreischiffige Hallenkrypta wiedereröffnet. Feierlich wurde der Erinnerungsraum mit der ursprünglichen Grabstätte des heiligen Norbert (seit 1627 ruhen seine Gebeine im Kloster Strahov in Prag) im Kunstmuseum Kloster Unser lieben Frauen eingeweiht.
Dazu waren auch Bischof Gerhard Feige, Prämonstratenser-Generalabt Thomas A. S. Handgrätinger, und Oberbürgermeister Lutz Trümper gekommen. Die Leiterin des Kunstmuseums, Annegret Laabs, führte den Gästen in der Krypta auch die neue Medienkunstinstallation NAM IN LOCO HOC von Martin Stefke und Friederike Drews vor. Über sie wird das Leben und Wirken des einstigen Magdeburger Bischofs und Ordensgründers sehr lebendig.
Dazu waren auch Bischof Gerhard Feige, Prämonstratenser-Generalabt Thomas A. S. Handgrätinger, und Oberbürgermeister Lutz Trümper gekommen. Die Leiterin des Kunstmuseums, Annegret Laabs, führte den Gästen in der Krypta auch die neue Medienkunstinstallation NAM IN LOCO HOC von Martin Stefke und Friederike Drews vor. Über sie wird das Leben und Wirken des einstigen Magdeburger Bischofs und Ordensgründers sehr lebendig.
Romanik, Gotik und moderne Architektur
Damit die Grablegungsstätte des Heiligen überhaupt begehbar wurde, musst die Decke wieder deutlich auf die ursprüngliche Höhe angehoben werden. Damit entstand in der darüber liegenden ehemaligen Kirche und Konzerthalle ein Podest, das von Martin Assig zu einem begehbaren Kunstwerk gestaltet wurde: Schwarze Bahnen auf hellem Grund zu Schlaufen und Knoten gelegt, von Textfragmenten und Symbolen durchwebt, so präsentiert sich der Kosmos eines Künstlers und fügt sich ein in die mittelalterliche Architektur, vermittelt zwischen den bodenständigen schweren Arkaden des alten, romanischen Baus aus dem 11. Jahrhundert, den aufstrebenden gotischen Gewölbeteilen und der nun bei den Umbaumaßnahmen des Memorialraumes hinzugekommenen modernen Architektur.
Damit die Grablegungsstätte des Heiligen überhaupt begehbar wurde, musst die Decke wieder deutlich auf die ursprüngliche Höhe angehoben werden. Damit entstand in der darüber liegenden ehemaligen Kirche und Konzerthalle ein Podest, das von Martin Assig zu einem begehbaren Kunstwerk gestaltet wurde: Schwarze Bahnen auf hellem Grund zu Schlaufen und Knoten gelegt, von Textfragmenten und Symbolen durchwebt, so präsentiert sich der Kosmos eines Künstlers und fügt sich ein in die mittelalterliche Architektur, vermittelt zwischen den bodenständigen schweren Arkaden des alten, romanischen Baus aus dem 11. Jahrhundert, den aufstrebenden gotischen Gewölbeteilen und der nun bei den Umbaumaßnahmen des Memorialraumes hinzugekommenen modernen Architektur.
Fragen nach dem Woher und Wohin
Das Kunstwerk gleicht einem Labyrinth des Lebensweges. Es stellt existenzielle Fragen nach dem Woher und Wohin. Fragen zu Leben und Tod im einst kirchlichen Raum, lebensbejahend und als möglicher Weg zu Gott geschaffen, in einer Technik – Arbeit in Estrich, die schon im Mittelalter in diesem Gebiet beheimatet war.
Mit der Erstellung eines zeitgenössischen Bodenkunstwerkes in einer mittelalterlichen Kirchenarchitektur beschreiten Kunstmuseum und Denkmalpflege neue Wege der sensiblen Verknüpfung von alter und neuer Kunst in einem der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes.
Das Kunstwerk gleicht einem Labyrinth des Lebensweges. Es stellt existenzielle Fragen nach dem Woher und Wohin. Fragen zu Leben und Tod im einst kirchlichen Raum, lebensbejahend und als möglicher Weg zu Gott geschaffen, in einer Technik – Arbeit in Estrich, die schon im Mittelalter in diesem Gebiet beheimatet war.
Mit der Erstellung eines zeitgenössischen Bodenkunstwerkes in einer mittelalterlichen Kirchenarchitektur beschreiten Kunstmuseum und Denkmalpflege neue Wege der sensiblen Verknüpfung von alter und neuer Kunst in einem der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes.
Von Susanne Sperling