Die schönsten Bilder sind zu sehen

Fotowettbewerb abgeschlossen

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Wie sieht das Land in der Weser-Ems-Region durch die Sicht von Kameralinse und Display des Smartphones aus? Das zeigt eine Fotoausstellung in der Katholischen Landvolkhochschule Oesede anlässlich der ersten Dorfakademie. Die schönsten Bilder gibt es auch als Kalender.

 


Die Digitalisierung kann
ländliche Räume stärken -
das meinte der Soziologe
Rolf Heinze beim
Dorfakademietag in
Oesede. Foto: Buchholz

In der Katholischen Landvolkhochschule Oesede (KLVHS) hat Hausleiter Johannes Buß jetzt die Preisträger eines Fotowettbewerbs ausgezeichnet. Bei ihm galt es, die schönsten Bilder zum Thema „Landwärts“ zu ermitteln. Über 140 Hobby- und Berufsfotografen beteiligten sich an dem Wettbewerb.

Buß und fünf weitere Juroren, darunter Kirchenboten-Chefredakteur Ulrich Waschki, hatten einen Vormittag lang die besten Bilder aus den über 140 Einsendungen ausgesucht. Was aber meint beste Fotos? „Es ging uns nicht um technisch perfekte Bilder“, sagte etwa Juror und Profifotograf Michael Dannhauer. Vielmehr sei es um den authentischen Blick auf das gegangen, was das Landleben ausmacht.

Da sich auch darüber je nach Perspektive lange unterhalten werden kann, welche Sichtweise „das Land“ echt aussehen lässt, teilte die Jury die Bilder in drei Kategorien auf. Jeder Juror hatte nun pro Rubrik fünf Punkte, die entweder auf ein Foto oder auf mehrere Bilder verteilt werden konnten. Klar war zudem: Drei Preise sollte es pro Themenfeld geben.

Mit diesem Verfahren einigten sich die Juroren in den Kategorien „Land, Mensch und Dorfleben“, „Land, Tier und Pflanzenwelt“ sowie „Land, Weite und Wetterimpressionen“ auf die – aus ihrer Sicht – besten Bilder.

Einfach war das aber immer noch nicht. Für das Foto „Kühlung für den Bienenstock“ legte sich nach eigenen Worten Fotografie-Experte Michael Dannhauer ins Zeug. „Ich finde: Mit den Bienen beginnt ja alles in der Landwirtschaft.“


Alle Bilder des „Landwärts"-Fotowettbewerbs der Landvolkhochschule Oesede sind bis zum 30. November zu sehen. Foto: Stefan Buchholz

Einige der Fotografen waren bei der Ehrung anwesend. Annegret Belohaubek konnte so ihr gemäldegleiches Bild „Ein perfekter Morgen“ selbst erklären. „Alles auf dem Bild ist echt. Nichts ist dazuretuschiert, sondern es war einfach ein wunderbarer Morgen mit einem traumhaften Sonnenaufgang“, sagte sie.

Die Ausstellung zum Fotowettbewerb ist noch bis zum 30. November in der Zeit von 8 bis 18 Uhr in der KLVHS zu sehen. Ein Kalender für 2019 versammelt eine Auswahl der 140 eingereichten Bilder und ist für neun Euro in der Landvolkhochschule zu erwerben.

Zur mit der Ausstellungseröffnung verbundenen ersten Dorfakademie hatte die KLVHS im Rahmen der Landwärts-Kampagne Rolf Heinze eingeladen. Der Soziologe von der Bochumer Ruhr-Universität sprach über die demografische Herausforderung für die ländliche Weser-Ems-Region. Eine erste Erkenntnis: Dorf ist nicht gleich Dorf, so der Wissenschaftler. Die klassische Trennung zwischen Stadt und Land verschwinde. Heinze empfahl daher, Analysen zur regionalen Dorfentwicklung „sehr kleinräumig“ anzugehen.

Das erfordere zum einen, lokale Stärken zu erkennen und zu aktivieren, wie etwa von Nachbarschaften und sozialen Netzwerken. Zudem sollten die Chancen der Digitalisierung genutzt werden. „Wenn überall flächendeckend schnelles Internet verfügbar ist, lassen sich viele Tätigkeiten in jedem Dorf oder jeder Kleinstadt ausführen“, so Heinze. Benötigt würden auch Allianzen zwischen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, den Unternehmen vor Ort und der Politik sowie engagierten Bürgern.

Stefan Buchholz

Der Kalender kann bestellt werden unter Telefon 0 54 01/8 66 80.