Caritas-Jahresthema
Friedensstifter im Kleinen
Foto: Anja Sabel
In unfriedlichen Zeiten ist der Wunsch nach Frieden größer denn je. Doch wo fängt er an? Die bundesweite Caritas-Jahreskampagne „Frieden beginnt bei mir“ beantwortet diese Frage gleich im Titel. Jeder Mensch kann einen Teil zum Frieden in der Gesellschaft beitragen. „Wir werden nicht die Welt retten und Kriege beenden, aber wir können im Kleinen für einen friedlichen Umgang sorgen und uns für gegenseitigen Respekt stark machen“, sagt Caritasdirektor Johannes Buß zum Start der Kampagne im Bistum Osnabrück.
Überall dort, wo es Unfrieden gebe, innerhalb der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz, „sollten wir ihn mutig ansprechen und nicht zur schweigenden Masse gehören“. Der Caritasverband selbst habe eine friedensstiftende Rolle beispielsweise in den Beratungsstellen, erklärt Monika Schnellhammer, Geschäftsführerin des Caritasverbandes in Stadt und Landkreis Osnabrück. „Viele unserer Beratungsangebote tragen zum gesellschaftlichen Frieden bei“, weil Ratsuchende dort verlässliche Ansprechpartner finden, die ihnen zuhören und sich für sie einsetzen. „Und wir stärken Menschen, dass sie besser gewappnet sind für Konflikte im Alltag.“
In der Caritas-Jahreskampagne spielt auch die bevorstehende Europawahl eine Rolle – was Johannes Buß so kommentiert: „Sie geht uns richtig was an. Wählt demokratisch!“ Das heißt vor allem: Wählt nicht die AfD.
Ein Friedensstifter der Caritas vor Ort ist Thorsten Blender. Als „Respect Coach“ ist er an Schulen unterwegs. Mit einem Präventionsprogramm ermutigt er Kinder und Jugendliche ab der fünften Klasse, sich gegenseitig zuzuhören und Konflikte friedlich auszutragen. „Mit unserem Angebot wollen wir Toleranz und Demokratieverständnis fördern“, sagt er. Jugendliche seien oft unsicher und hätten Angst zu sagen, was sie denken. Deshalb zahlten sich Zeit und Kontinuität im Projekt „Respect Coach“ besonders aus.
Auf ihre Kampagne macht die Caritas auch mit postkartengroßen Aufklebern aufmerksam – an vielen Spiegeln in den Beratungsstellen. Wer also in den Spiegel schaut, darf sich aufgefordert fühlen, den ersten Schritt zu machen, wenn es um ein friedliches Miteinander geht.