Bischof Peter Kohlgraf besucht Mainzer Redaktion

Gespräch über Zeitung und Zukunft

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Mehr als einen Blick warf Bischof Peter Kohlgraf in die Räume der Redaktion von „Glaube und Leben“. Über Zeitungsthemen und Zukunfspläne sprach der Herausgeber mit dem Team seiner Bistumszeitung. Von Anja Weiffen.

 Bischof Peter Kohlgraf mit dem Team der Kirchenzeitung in Mainz | Foto: Sarah Seifen
Bischof Peter Kohlgraf mit dem Team der Kirchenzeitung in Mainz | Foto: Sarah Seifen

Interessiert betrachtet Bischof Peter Kohlgraf die aufgehängten Zeitungsseiten am Board im Konferenzraum. Als Herausgeber der Bistumszeitung hatte sich der
Bischof für einen ersten Besuch in der Redaktion angekündigt.

In „Glaube und Leben“ liest er gern, sagt Kohlgraf. Dass die Bistumszeitung nicht mit der Pressestelle des Bistums gleichzusetzen ist und stattdessen eigene Themen setzt, findet er „völlig in Ordnung“. Die Vielfalt der Themen gefällt ihm, auch dass die Zeitung unterschiedliche Standpunkte aufzeigt. Ihn freut, dass in der Bistumszeitung Glaubensinhalte verständlich erklärt werden.

Auf die Frage, ob er sich immer noch als neuer Bischof fühle, antwortet Kohlgraf: „Ja, ich empfinde mich noch als neuen Bischof. Das wird sicher so bleiben, bis ein Jahr vorüber ist und ich alles einmal durchlaufen habe.“ Er erzählt, wie er bisher das Bistum erlebt. „Es ist bunt und vielfältig, und ich erlebe viele motivierte Menschen.“

Auf dem „pastoralen Weg“, den Kohlgraf im Bistum angestoßen hat, sei er gerade dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Auch über die Finanzen. Das Thema brauche ein bisschen Zeit. Es gehe nicht allein darum, den Rotstift anzusetzen, sondern das Handeln nach pastoralen Schwerpunkten auszurichten.

Ihm sei bei den bisherigen Gesprächen aufgefallen, „dass immer noch zu gemeindelastig gedacht wird“. Obwohl sich kirchliches Leben schon lange auch auf anderen Feldern abspiele, wie etwa in Kitas oder Schulen.

Um von anderen Bistümern zu lernen, setzt Bischof Kohlgraf auf „Kundschafter“. „Es wird Gespräche mit Seelsorge-Ämtern in jenen Bistümern geben, die bereits Erfahrungen mit Strukturveränderungen haben.“ Kohlgraf will zudem eine Steuerungsgruppe einsetzen. Sie soll „moderierend den Prozess am Laufen halten“. Darüber hinaus sind Gruppen für Sachfragen geplant mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den verschiedensten Bereichen. „Eine bunte Mischung“, kündigt er an. Wichtig sei ihm, bei allen künftigen Entscheidungen die Regionalität des Bistums zu beachten. Am Beispiel Religionsunterricht zeigt er auf, dass es Gegenden gibt, wo nur 10 Prozent der Schüler katholisch sind. In anderen Regionen seien es dagegen 30 Prozent. „Da kann man kein Einheitsmodell überstülpen.“

Abgesehen von den aktuellen Besuchen in den 20 Dekanaten im ersten Halbjahr will Bischof Kohlgraf künftig zweimal im Jahr im Bistum visitieren. Seine erste Visitation plant er nach den Sommerferien.