Torhaus des Klosters Wechselburg eingeweiht

Gestärkte Gastfreundschaft

Image

Der Ettaler Benediktinerabt Barnabas Bögle hat am 20. April das restaurierte Torhaus des Klosters Wechselburg eingeweiht. Nach mehrjähriger Bauzeit sind hier Ferienwohnungen sowie ein Besucherzentrum entstanden.


Pater Maurus Kraß gibt beim Rundgang durch die restaurierten Räume des Torhauses Erläuterungen. Links im Bild ist Abt Barnabas Bögle zu sehen, der die Räume segnet. | Foto: Elisabeth Meuser

 

Die ältesten Teile des Torhauses  stammen aus dem 15. Jahrhundert. Entsprechend sorgsam und in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege mussten Umbau und Sanierung erfolgen. Bereits seit einiger Zeit nutzbar sind  acht Ferienwohnungen mit insgesamt 28 Betten, darunter eine Wohnung für kinderreiche Familien und ein Seminarraum mit 18 Plätzen. Im gegenüberliegenden Gebäudetrakt gibt es nun einen großen Ausstellungsraum. Auch der Klosterladen soll seinen dauerhaften Platz künftig im Torhaus haben. Nicht das Kloster selbst, sondern der Verein der Freunde des Klosters ist Eigentümer und damit Bauherr für das mehr als zwei Millionen teure Bauprojekt. Der Vorsitzende des Freundeskreises, Rolf Jähnichen, nannte es „ein Wunder“, dass diese Kosten gestemmt werden konnten – mit  Hilfe staatlicher Geldgeber, des Mutterklosters Ettal, des Bistums Dresden-Meißen, des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken sowie vieler privater Einzelspender und Helfer.
Abt Barnabas Bögle nahm im Gottesdienst zur Einweihung Bezug auf die Ansiedlung Ettaler Benediktiner in Wechselburg vor nunmehr 25 Jahren und dankte Altbischof Bischof Joachim Reinelt für seine damalige Unterstützung. Mit der Inbetriebnahme des Torhauses könnten die Mönche einer der Säulen ihrer benediktinischen Regel, der Gastfreundschaft, noch besser gerecht werden. Sie gründe in der Maxime des Evangeliums, dass den Christen in jedem Menschen Christus selber begegne. „Der Dienst am Fremden ist Dienst an Christus“, führte der Abt aus. Und er zitierte den Theologen Romano Guardini: „Das ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn: dass einer dem anderen Rast gebe auf dem Weg zum ewigen Zuhause.“

„Gott suchen, wo der nicht vermisst wird“
„Das Gebäude lebt wieder und atmet den Geist der Jahrhunderte, um heute Gastfreundschaft anbieten zu können“, ergänzte Benediktinerpater Maurus Kraß, Prior in Wechselburg. Er wies auf die Torhaus-Madonna hin, die saniert und – gewissermaßen als Schutzpatronin – wieder an ihrem alten Platz, auf der Außenseite des Torhauses, eingesetzt wurde. Der Dresdner Generalvikar Andreas Kutschke äußerte sich zuversichtlich, „dass  der Wallfahrts- und Pilgerort Wechselburg zum Segensort wird, zum Ort der Begegnung mit Menschen und mit Gott.“
Unter dem Titel „Wechselburg entdecken – Gott suchen, wo er nicht vermisst wird“ können sich Besucher im restaurierten Torhaus in einer Dauerausstellung über Geschichte und Gegenwart der Basilika und über klösterliches Leben informieren. Das Konzept zur Ausstellung stammt von einem Team um Professor Harald Schwillus, katholischer Religionspädagoge in Halle/Saale. Zu den Forschungsschwerpunkten des Theologen gehört es, Museen und Ausstellungen als Orte der öffentlichen Kommunikation über Religion, Glaube und Theologie zu erschließen. (em/tdh)