72-Stunden-Aktion des BDKJ

Gestalten statt spalten

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80 000 junge Menschen wollen bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ die Welt ein bisschen besser machen. Sie engagieren sich aus dem Glauben heraus in sozialen und ökologischen Projekten und setzen damit ein wichtiges Signal – in die Kirche und in die Gesellschaft.

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Voller Elan: Junge Ehrenamtliche bei der Auftaktveranstaltung der 72-Stunden-Aktion 2013 in Mainz. Foto: kna


Thomas Andonie ist überzeugt davon, dass die 72-Stunden-Aktion zum richtigen Zeitpunkt kommt: zur Europawahl. Sie sei „ein Zeichen für eine bunte, offene Gesellschaft“, sagt der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Er betont: „Wir spalten nicht, wir gestalten.“ Vom 23. bis zum 26. Mai zeigen 80 000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf Initiative des BDKJ, was es bringt, wenn viele mitmachen. Und wie die Welt dadurch ein bisschen besser werden kann. Gerechter, sozialer, umweltbewusster. Sie säubern Seen und bauen Insektenhotels, kümmern sich um Flüchtlinge und alte Menschen, verteilen Fahrradklingeln gegen Extremismus. 

Zum zweiten Mal nach 2013 läuft die 72-Stunden-Aktion bundesweit. Sie verdeutlicht, was viele katholische Jugendgruppen täglich leisten. Andonie sagt: „Wir geben dem Glauben Hand und Fuß. Das, was wir machen, machen wir aus dem Glauben heraus.“ Das Signal, das von der Aktion ausgeht, soll nach innen wie nach außen wirken, in die Kirche wie in die Gesellschaft. Der Gesellschaft wollen die jungen Leute zeigen, wie wichtig ehrenamtliches, christlich motiviertes Engagement ist. In der Kirche wollen die Teilnehmer klarmachen, dass ihr Glaube nicht nur aus Worten besteht – sondern dass er sie antreibt, hinaus in die Welt zu gehen und zu handeln.

Der Glaube prägt diese 72 besonderen Stunden. Das zeigt sich im Motto der Aktion „Uns schickt der Himmel“, aber auch in den Angeboten, mit denen der BDKJ die rund 3300 Gruppen unterstützt: Sie erhalten eine Aktionskerze und eine Arbeitshilfe für spirituelle Impulse und gemeinsame Gottesdienste. Außerdem gibt es eine digitale Kapelle, die während der Aktion übers Smartphone Impulse liefert – und in die jeder auch eigene Gedanken und Gebete schicken kann. Der BDKJ-Vorsitzende Andonie betont: „Der Glaube wird während der 72-Stunden-Aktion nicht nur allein durch die Tat gefeiert, sondern er wird auch in spirituellen Ritualen aktiv gelebt.“

„Was da geleistet wird, ist unbezahlbar“

Viele Bischöfe haben Schirmherrschaften für die Aktion übernommen, Politiker und andere Prominente unterstützen die Gruppen. Andonie glaubt, das werde die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stolz machen. Weil sie sehen: „Boah, krass – das passiert, weil wir da gemeinsam was reißen. Was wir tun, hat für die Gesellschaft einen Effekt.“ 

Der BDKJ-Bundesvorsitzende betont, durch die Aktion werde nicht die öffentliche Hand von ihren Aufgaben entlastet, die Gruppen konzentrierten sich bewusst auf soziale und ökologische Projekte. Mehr als eine Million Stunden Engagement stecken in der 72-Stunden-Aktion. Schwer zu beziffern, welchen Gegenwert die Arbeit hat. Für Andonie steht fest: „Was da geleistet wird, ist unbezahlbar.“

Andreas Lesch