Taufe am Vechtesee

Glaubensfest für fünf Konfessionen

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Die Taufe verbindet die christlichen Konfessionen untereinander. Das wurde jetzt bei einem ökumenischen Glaubensfest am Vechtesee in Nordhorn deutlich. Mehrere Hundert Menschen kamen zu diesem Treffen – ließen sich taufen oder an ihre Taufe erinnern.


Direkt im Vechtesee ließen sich 34 evangelische Christen taufen. Foto: Sebastian Hamel

Die Erinnerung an die eigene Taufe pflegen katholische Christen bei jedem Kirchenbesuch – durch das Kreuzzeichen mit Weihwasser. In Nordhorn wurde nun eine besondere Form des Gedächtnisses angeboten. Gläubige aus fünf Konfessionen, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Nordhorn zusammengeschlossen sind, feierten am Vechtesee ein ökumenisches Glaubensfest. Katholiken, Lutheraner, Reformierte, Altreformierte und Baptisten stellten sich gemeinsam am Ufer unter den Segen Gottes. Nach der Premiere im Jahr 2015 war dies das zweite Open-Air-Fest dieser Art.

So bunt die konfessionelle Vielfalt daherkommt und so unterschiedlich die Ansichten in manch theologischer Frage sind, so übergreifend anerkannt ist die Taufe. Das Sakrament, das die Christen in besonderer Form miteinander verbindet, war deshalb auch zentraler Bestandteil des Gottesdienstes. Insgesamt 34 Menschen aus den protestantischen Glaubensrichtungen ließen sich direkt am Strand mit dem Wasser der Vechte taufen – darunter Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Barfuß im Talar stiegen die Pastoren mit den Täuflingen in den See und gaben ihnen die Zusage, dass Gott stets als Freund an ihrer Seite sein wird. „Wir feiern, dass Gott zu uns steht. Aber auch, dass wir zu unserem Glauben stehen“, sagte der lutherische Pastor Simon de Vries mit Blick auf den öffentlichen Charakter dieser Taufe.

Ein Kreuz auf Hand oder Stirn

Sonderlich warm war das Seewasser an dem Tag zwar nicht – doch davon ließen sich die kleinen und großen Taufkandidaten nicht abhalten. Einige von ihnen, insbesondere die angehenden Mitglieder der Baptistenkirche, vollzogen die Taufe gar durch vollständiges Untertauchen. Die Pastorin der Gemeinde, Silke Sommerkamp, trug auch die Lesung im Gottesdienst vor. So heißt es im 28. Kapitel des Matt-häusevangeliums: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

Alle mitfeiernden Christen, die bereits seit vielen Jahren getauft sind, konnten sich parallel zu der Zeremonie durch katholische Geistliche an den Empfang des Sakraments erinnern lassen. Dazu zeichneten diese jeweils ein Kreuz auf die Hand oder auf die Stirn der Gäste. Auch hier spielte es keine Rolle, welcher Konfession die Gläubigen angehören. Unter den Menschen, die so ihrer Taufe gedachten, war etwa die Katholikin Sigrid Grummich aus Nordhorn: „Das bereichert mich und gibt mir Kraft“, sagt sie und lobt die Stimmung des Festes: „Ich bin ein Ökumene-Fan und blühe richtig auf.“

Musikalisch begleitet wurde das ökumenische Glaubensfest und der Gottesdienst durch die Kirchenband „Hope Solo“ der evangelisch-reformierten Gemeinde Nordhorn-Brandlecht. Die Botschaft des Liedes „Sei behütet auf deinen Wegen“ griff der katholische Pfarrer Clemens Loth in seiner Predigt auf. Darin erzählte er die Geschichte von vier Kindern, die eine Reise unternehmen und durch Gottes Beistand sicher ans Ziel kommen. „Der Segen Gottes ist wertvoll auf unseren Lebenswegen“, betonte Loth. „Es ist wichtig, ihn immer wieder zu empfangen.“

Der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordhorn gehören die altreformierte Kirchengemeinde, die freikirchliche Gemeinde, die lutherische Kirchengemeinde Nordhorn, die reformierten Kirchengemeinden Nordhorn und Brandlecht sowie die katholische Stadtpfarrei St. Augustinus Nordhorn an.

Sebastian Hamel

Informationen zur Arbeitsgemeinschaft: www.ack-nordhorn.de