Große Pläne für Burg Steuerwald
Hospiz und Hofcafé in der Bischofsburg
Zwei Jahrhunderte diente die Burg Steuerwald im Norden Hildesheims als bischöfliche Residenz. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie säkularisiert, heute gehört sie der Stadt. Nun wollen die Vinzentinerinnen das Anwesen kaufen und haben große Pläne für das alte Gemäuer.
Wenn alles gutgeht, soll bereits im Frühjahr 2022 mit dem Bau eines Hospizes auf dem Gelände begonnen werden. Dieses soll durch eine gemeinnützige, ökumenisch getragene Gesellschaft betrieben werden. Auf dem Areal könnten außerdem eine Öko-Landwirtschaft sowie ein Hofladen und ein Hofcafé Platz finden. Nach Möglichkeit sollen auf der Burg auch Lern- und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen entstehen. Ebenso könnten die Räume und das Gelände für Kunst- und Kulturprojekte genutzt werden.
„Wir haben einen Strauß von Ideen, wir müssen sehen, was sich umsetzen lässt und wen wir als Partner dafür gewinnen können“, sagt die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul, Teresa Slaby. „Wir wollen einen Ort schaffen, wo Glaube erlebbar wird“, erläutert sie.
Bevor es soweit ist, müssen zunächst die städtischen Gremien dem Verkauf des Anwesens zustimmen. Oberbürgermeister Ingo Meyer bestätigte gegenüber der „Hildesheimer Allgemeinen“ die Absicht der Stadt, die Burg an die Kongregation zu veräußern. Dabei gehe es nicht um maximalen Profit, sondern um das Konzept für die weitere Nutzung.
Derzeit wird die Burg vom Reit- und Fahrverein Steuerwald genutzt. Der könnte auch künftig dort ansässig bleiben, allerdings müsste er sich vermutlich räumlich einschränken. „Da sind noch viele Fragen zu klären“, sagt Schwester Teresa. Erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden.
Der Bau des Hospizes und die Sanierung der zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gebäude wird erhebliche Investitionen erfordern. Wie hoch diese sein werden, mag Schwester Teresa noch nicht beziffern, sie versichert aber, dass in das Projekt kein Kirchensteuergeld fließen wird, sondern ausschließlich Mittel der Kongregation. Darüber hinaus hofft sie auf öffentliche Zuschüsse. Lanfristig solle sich das Projekt selbst tragen. „Wir wollen da nicht auf Dauer Geld reinstecken, das sich nicht refinanziert“, sagt die Generaloberin.
Matthias Bode