Andrea Kortus bietet Glaubenskurse an

„Ich kann katholisch“

Ein Anruf bei Andrea Kortus (57). Die Pastoralreferentin gibt regelmäßig Glaubenskurse im Dompfarrhaus St. Bartholomäus in Frankfurt. Sie erläutert, wie sie den Menschen den katholischen Glauben nahebringt.


„Ich kann katholisch“, so das Motto Ihres Glaubenskurses. Was ist denn für Sie katholisch?
Katholisch ist für mich zunächst einmal die Weise, wie ich meinen Glauben lebe. Um dieses konfessionelle und praktische Katholischsein geht es auch in meinen Glaubenskursen. Spezifisch katholisch ist die breite und tiefe Symbolik in der Liturgie und der Feier der Sakramente. Um diese Symbolik so zu erschließen, dass sie das sein kann, was sie sein will, nämlich heilsam, dafür sind die Kurse da.

Reichen vier mal zwei Stunden, ähnlich wie bei einem Erste-Hilfe-Grundkurs, um Glauben zu vermitteln?
Ja, so ähnlich sind die Kurse gedacht, wie eine „Erste-Hilfe“, die einen „Heilungsprozess“ anstößt. Schon oft habe ich von Teilnehmern gehört: „Endlich habe ich das einmal verstanden!“ Viele haben, oft von klein auf, Glaubensbekenntnisformeln im Kopf, die für sie als Erwachsene zu einem Glaubenshindernis geworden sind, weil sie sie nicht mehr oder sogar falsch verstehen. Es kann dann befreiend sein, wenn sich solche Hindernisse zusammen im Gespräch aus dem Weg räumen lassen.

Ist glauben nicht viel mehr als wissen?
Ja, das ist in der Tat so. Glauben ist ein Beziehungsgeschehen, in dem ich mich ganz in Gott festmache. Dass das Vertrauen in Gott mich zum Leben befreit, ist eine existentielle Erfahrung. Dennoch ist auch das Wissen wichtig. Ich muss wissen, worauf ich mein Vertrauen gründe. Ich will ja nicht alles Mögliche glauben, sondern das, worauf es im Leben und Sterben ankommt.

Wer macht mit bei diesem Kurs?
Ich biete diese Kurse seit etwa zehn Jahren am Frankfurter Dom an. Teilgenommen haben bisher Frauen und Männer aus allen Altersgruppen. Die Gründe, warum jemand in den Kurs kommt, sind unterschiedlich. Manche wollen ihren Glauben bewusst reflektieren; manche haben die Absicht, in die katholische Kirche einzutreten und nutzen den Kurs als Orientierungs- und Entscheidungshilfe; manche suchen einfach den Austausch mit anderen in existentiellen Fragen.


Fragen: Barbara Faustmann