Ausblick auf 2023 im Bistum Mainz

Kirche mit Kondition

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Was wird die Katholiken im Bistum in den nächsten Monaten bewegen? Vor allem der Reformprozess. Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg, sagt zum Ausblick 2023: „Es braucht einen langen Atem“. Von Anja Weiffen



Auf dem Pastoralen Weg geht es für die meisten Gemeinden 2023 auf die „Langstrecke“:
Einiges an Arbeit kommt auf sie zu, für die Ausdauer erforderlich ist.


Sportlich – so könnten die Aussichten für das kirchliche Leben in 2023 im Bistum Mainz zusammengefasst werden. Der Pastorale Weg bedeutet in diesem Jahr für die meisten Kirchengemeinden Langstrecke: weder besondere Wegmarken, noch das Ziel sind in Sicht. „Jetzt geht es an die Arbeit, dabei braucht es einen langen Atem, denn es ist sicher nicht einfach, sich aktuell mit Zuversicht für die Kirche zu engagieren“, sagt Dr. Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg.
2023 sei für alle die Zeit der Projektgruppen. Wolfgang Fritzen rät, nichts auf die lange Bank zu schieben. Die Pastoralräume könnten die sechs gestellten Aufgaben zu Liturgie, Katechese, Diakonie, Vermögen, Gebäude und Verwaltung zwar pragmatisch angehen. „Sie können schnell alle Gottesdienstzeiten für den Pastoralraum zusammenschreiben. Aber warum nicht die Zeit nutzen und die Fragen grundsätzlich angehen? Zum Beispiel: Wie wollen wir künftig Gottesdienst feiern? Welche anderen Formen gibt es? Warum nicht eine Vielfalt an Gottesdienstformen anbieten?“ Die Frage „Was ist Gottes Wille für die Kirche vor Ort?“ sei wichtig, um den Pastoralen Weg als geistlichen Prozess zu verstehen. Hierbei könnten gemeinsame Stille, das Gebet und die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift hilfreich sein. „Aber auch die Frage nach der Gesprächskultur in den Sitzungen spielt eine Rolle“, merkt Wolfgang Fritzen an. „Vielleicht begegnet mir auch etwas vom Willen Gottes in dem, was andere sagen.“ Für das erste Halbjahr kündigt der Koordinationsstellen-Leiter an, mit allen Pastoralräumen die zeitliche Perspektive abzustecken, in der eine Pfarreigründung angestrebt wird.

Fünf Pastoralräume in „heißer Phase“

Vier Pastoralräume haben sich in dieser Hinsicht schon festgelegt: Ingelheim, Viernheim, Langen-Egelsbach und Einhausen-Lorsch. Sie wollen zum 1. Januar 2024 eine neue Pfarrei gründen, sie befinden sich in Phase II B. Auch Offenbach ist in Phase II B; aufgrund der Komplexität des Pastoralraums ist aber noch offen, ob die Pfarreigründung zum 1. Januar 2024 oder 2025 erfolgen wird. Was wird Gemeinden in dieser sogenannten heißen Phase bewegen? Eine Stimme dazu aus Viernheim: Ursula Scheidel, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Pfarrei Johannes XXIII., berichtet, dass die Pfarreien Johannes XXIII. und St. Hildegard-St. Michael seit Sommer 2019 auf Pfarrgemeinderatsebene zusammenarbeiten. Die Pfarrbüros wurden zusammengelegt, die Gottesdienstordnung bearbeitet. „Wir hatten uns darum beworben, zu den ersten Pfarreigründungen zu gehören“, sagt sie. Neue Aufgaben gibt es für die Piloträume in der Phase II B nicht, allerdings geht es jetzt um verbindliche Vereinbarungen. „Dass das Arbeit macht, damit haben wir gerechnet“, sagt Scheidel, „allerdings nicht damit, dass zu jeder Aufgabe Konzepte geschrieben werden müssen.“ Als spannendste Aufgabe für 2023 sieht die PGR-Vorsitzende die gemeinsame Suche nach einem Namen für die neue Pfarrei. „Das wird die Menschen beschäftigen.“

Von Anja Weiffen

Mehr zum Pastoralen Weg als geistlichem Prozess auf www.bistummainz.de/pastoraler-weg Stichwort: Geistliches Team

 

ZUR SACHE

Daten ‘23

  • Der Abschlussbericht der Studie zu sexuellem Missbrauch im Bistum Mainz soll in der ersten März-Woche 2023 vorgestellt werden. So hat es der Rechtsanwalt Ulrich Weber angekündigt, der das unabhängige Projekt „Erfahren, Verstehen, Vorsorgen“ (EVV) im Auftrag des Bistums durchführt. Die Präsentation hatte im Herbst 2022 stattfinden sollen und war verschoben worden.
  • Wiederwahl der seit 2021 existierenden Frauenkommission im Bistum: bei der Frauenversammlung am 8. Juli 2023, online, 14 bis 18 Uhr. (wei)