In zehn Schritten – Pater Jens Watteroth berichtet
Kommt, wir gründen ein Kloster!
Neue Wege gehen – das sagt sich leicht. Drei Männer sind gerade dabei, es zu tun. Sie sind Oblatenmissionare und starten ein neues Kloster in Essen-Kray. Einer von ihnen ist Pater Jens Watteroth, der zuletzt Jugendseelsorger in Hünfeld war. Wie geht das vor sich, ein Kloster gründen? Pater Jens gibt die Antwort in zehn Schritten – und Sie können sich dem Ziel nähern, Station für Station. Das Oblatenkloster in Essen-Kray wird am 3. Advent um 11.30 Uhr eingeweiht. Hauptziel der Oblaten: Dasein für die Menschen.
1. Start: Aufbruch in die Zukunft
Pater Jens Watteroth (rechts) berichtet in der Kirchenzeitung über die Klostergründung: Das ist mal eine Nachricht! Wir werden ein neues Oblatenkloster gründen. Um ehrlich zu sein, hätten wir das noch vor zwei Jahren selbst nicht geglaubt. Aber mit Corona kam in unserer Gemeinschaft auch zunehmend die Frage auf: Wie gehen wir eigentlich in die Zukunft? Die Mitbrüder in der Leitung unserer Mitteleuropäischen Ordensprovinz haben als Antwort darauf den Entschluss gefasst, dass wir eine neue Niederlassung gründen. Am Anfang waren natürlich noch viele Fragen offen: Wer soll diese Neugründung machen und wo geht’s überhaupt hin? #spannendezeiten #neustart #aufindiezukunft #vorfreude #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
2. Hier neu: OMIgoesRuhrgebiet
Unser Provinzial Pater Felix Rehbock hat sich bald schon gemeinsam mit weiteren Mitbrüdern auf die Suche nach einem geeigneten Ort gemacht. Anfragen bei Bistümern und in kirchlichen Kreisen haben uns einige Möglichkeiten gezeigt. Dabei haben wir eine ganze Menge Kilometer zurückgelegt, viel diskutiert und hinterfragt und schließlich einen Ort gefunden, der zu uns passt. Das frühere Pfarrhaus im Essener Stadtteil Kray scheint wie für uns gemacht, rundherum gibt es engagierte Christinnen und Christen, denen ebenso wie uns am Herzen liegt, Menschen zu erreichen, die nicht zur sonntäglichen Gemeinde gehören, und es gibt Ideen für das Projekt „Gastkirche“, in das wir einsteigen können. Außerdem ist rund um Pfarrhaus und Kirche jede Menge Leben im Stadtteil – und das gefällt uns! #aufdersuche #neuesentdecken #mittendrin #gastkirche #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung.
3. Kurz vorgestellt: Das sind wir
Inzwischen ist klar, dass wir im neuen Oblatenkloster zu dritt sein werden. Pater Thomas Wittemann (links) war zuletzt Seelsorger im Nikolauskloster in Jüchen. Pater Waldemar Brysch (Mitte) hat als Pfarrer im Frankenwald gearbeitet. Ich war bisher Jugendseelsorger im OMI-Jugendkloster in Fulda. Das Neue ist auch für uns ganz spannend – wir kennen uns zwar, haben aber bisher nie in dieser Konstellation zusammengelebt. Wir werden uns in den kommenden Monaten nochmal neu und anders kennenlernen. Schließlich erlebt man im Kloster auch die ganz alltäglichen Dinge gemeinsam – jeder, der das Leben in einer Familie oder Wohngemeinschaft kennt, weiß, dass das auch manchmal herausfordernd ist. #werwirsind #kennenlernen #gemeinschaftsleben #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
4. Konkret: Wer zahlt die Miete?
Essen-Kray wird also unsere neue Heimat. Ins ehemalige Pfarrhaus neben der Kirche St. Barbara werden wir einziehen. Aber bis dahin ist noch eine ganze Menge zu klären. Ein paar Arbeiten sind nötig, um das Haus für uns bewohnbar zu machen. Nicht zu viel, denn jeder Umbau muss bezahlt werden. Wir Oblaten mieten das Pfarrhaus von der Pfarrei – und müssen schauen, dass wir etwas Geld verdienen, um das bezahlen zu können. Das tun wir vor allem durch unseren Dienst als Priester, für den das Bistum uns bezahlt, aber wir sind auch sehr dankbar, dass es Menschen gibt, die uns durch Spenden unterstützen. Die Fragen sind also dieselben, wie wahrscheinlich vor jedem Umzug an einen neuen Ort, da unterscheidet sich ein Kloster kaum von einem Wohnhaus. #einumzugwillgeplantsein #renovierungistauchschön #auchordensleutelebenzurmiete #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
5. Abschied: Das tut auch weh
In den vergangenen Monaten stand für jeden von uns ein Abschied an. Das Bild stammt von dem Abschiedsgottesdienst für mich in Petersberg. Immer wieder mal an eine neue Stelle versetzt zu werden, gehört für uns Ordensleute dazu. Aber in solchen Momenten merkt man doch deutlich, dass das auch wehtut. Es gibt ja Beziehungen und Freundschaften dort, wo wir leben. Ein Schritt an einen neuen Ort bedeutet immer, dass nicht alles davon weitergeht. Über die Sozialen Medien bleiben wir aber hoffentlich mit vielen in Kontakt. #abschiedtutauchweh #freundschaftensindwichtig #ordensleben #neubeginn #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
6. Ankunft: Viele neue Gesichter
Pater Waldemar und ich sind jetzt schon seit Anfang September im Ruhrgebiet. So konnten wir unseren neuen Wirkungsort kennenlernen und auch den bevorstehenden Umzug gut vorbereiten. Nach dem Abschied dürfen wir jetzt viele neue Menschen kennenlernen. Das ist eine schöne Zeit! Schon nach wenigen Tagen können wir sagen: Die Menschen hier sind sehr herzlich und offen. Und im Ruhrgebiet soll es ja viel zu sehen und zu entdecken geben. Wir sind gespannt! #offenundherzlich #willkommen #kennenlernen #neustart #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
7: Ein Kloster einrichten
Was braucht man alles, um ein Kloster zu gründen? Neben den Ordensleuten, die dort leben, brauchen wir all das, was auch andere Leute zum Leben brauchen. Als Ordensleute haben wir keine Möbel, die uns persönlich gehören. Im Grunde gehört alles der Ordensgemeinschaft. Für ein neues Kloster brauchen wir also eine neue Einrichtung: vom Bett über den Kleiderschrank bis hin zur Küche und der Waschmaschine, vom Teller über den Staubsauger bis hin zum Bügeleisen – an alles muss gedacht sein. Wir sind sehr dankbar, dass viele Menschen uns bei der Suche nach diesen Dingen unterstützt und auch Einrichtung gespendet haben. Alles neu kaufen wollen und können wir nicht. Ach ja: in einer Sache unterscheidet sich das Kloster von den meisten Wohnungen – wir haben eine Hauskapelle. Darum brauchen wir für den Neustart einen Altar und der ist nicht ganz so einfach zu finden … aber wir sind zuversichtlich. #einrichtung #gebrauchtesachensindsuper #aucheinen
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8. Viel zu tun - und dann noch beten
Im zukünftigen Kloster wird nun fast überall gearbeitet. Maler, Fliesenleger und Elektriker geben sich die Klinke in die Hand. Für uns als Ordensleute ist es aber auch wichtig, dass wir bei allen praktischen und notwendigen Dingen das Gebet nicht zu kurz kommen lassen. Im Alltag gehören bei uns gemeinsame Gebetszeiten und auch stille Meditation fest zum täglichen Programm. Das ist auch während dieser Wochen so. Naja – und manchmal gibt’s einfach auch ein Stoßgebet auf der Baustelle… #gebetgehörtdazu #ordensleben #jesusistimmerdabei #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
9. Unser Kloster heißt ...
Nicht nur Menschen und Kirchen haben einen Namenspatron – das gilt auch für ein Kloster. Wir haben entschieden: Der Namenspatron für das Oblatenkloster Essen-Kray soll unser Ordensgründer sein, der heilige Eugen von Mazenod. Unser Kloster wird mit vollem Namen heißen: „Oblatenkloster St. Eugen von Mazenod in Essen-Kray“. Klar hätten wir auch einen anderen Heiligen oder eine Heilige wählen können. Aber sein Leben und Wirken ist einfach ein wichtiges Vorbild für uns. Der heilige Eugen wollte vor allem die Menschen erreichen, die von der Kirche nicht erreicht wurden und die eher am Rand der Gesellschaft stehen. Wir möchten für alle da sein, die in der Nähe leben, aber wir finden es unglaublich wichtig, gerade auch an die zu denken, die sonst nicht gesehen werden. #heiligereugen #namenspatron #vorbild #mission #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
10. Von Ordensregel und Alltag
Als Ordensgemeinschaft haben wir auch eine Ordensregel. Darin steht, was unser Leben als Oblaten ausmacht. Allerdings ist diese Ordensregel nicht sehr konkret. Die Gestaltung des Alltags muss ja zu den Gegebenheiten vor Ort passen und zu den Aufgaben, die jeder einzelne hat. Darum ist es für uns im Moment sehr wichtig, dass wir gemeinsam einen guten und passenden Plan für unser Gemeinschaftsleben in Essen-Kray entwickeln. Dazu gehört auch die Frage, wann wir uns täglich zum Gebet treffen, wie wir das mit den gemeinsamen Mahlzeiten regeln und auf welche Art wir etwas für uns als Gemeinschaft tun, also wie und wann wir auch so etwas wie „Quality-Time“ zusammen verbringen. Aber das neue Oblatenkloster gründen wir nicht nur für uns. Wir möchten ja den Menschen hier vor Ort begegnen und sie auch zu uns einladen. Darum wollen wir das Kloster bekannt machen. Eine Facebook-Seite und ein Instagram-Kanal müssen sein, das ist klar!
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Am Ziel:
Jetzt geht’s aber wirklich los! Am dritten Advent, dem 12. Dezember 2021, ist es so weit: Weihbischof Ludger Schepers aus dem Bistum Essen wird gemeinsam mit unserem Provinzial Pater Felix Rehbock das Oblatenkloster in Essen-Kray feierlich einweihen und uns als Gemeinschaft vor Ort offiziell einführen. Um 11.30 Uhr wird der Festgottesdienst in der Kirche St. Barbara in Essen-Kray gefeiert. Wir freuen uns jetzt riesig! #freude #gaudete #einweihung #jetztgehtslos #OMIgoesRuhrgebiet #OMImeetsKirchenzeitung
https://www.oblatenkloster-essen-kray.de/