Themenwoche in der Fastenzeit

Konzentriert auf das Wesentliche

Image
22_02_kirche_kerzen.jpg

Wo kann ich Gott begegnen? Und wo finde ich meine Kraftquellen in dieser Zeit? Antworten auf diese Fragen bietet eine Themenwoche in der Pfarreiengemeinschaft in und rund um Haren  – gleich zu Beginn der Fastenzeit.


Die Gäste der Themenwoche in Haren sollen Ruhe finden und Kraft schöpfen. Das wünscht sich Diakon Lukas Mey. Foto: privat

Sonja Golla muss nicht lange überlegen, wo sie für ihr Leben Kraft schöpft. „Ich tanke auf in der täglichen Bibellese“, sagt die Harenerin. Schon seit vielen Jahren pflegt sie dieses Ritual, gleich frühmorgens gemeinsam mit ihrem Ehemann. Eine etwas andere Kraftquelle nennt Lukas Mey. Er fühlt sich getragen von der Eucharistie, die er möglichst jeden Tag feiert – am liebsten in einem eher schlichten Gottesdienst, der sich „auf das Wesentliche konzentriert: wie wir gemeinsam das Brot brechen“. Die zwei Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Begegnung mit Gott im Alltag aussehen kann.

Genau darum geht es bei einer Themenwoche, die Gemeindereferentin Sonja Golla und Diakon Lukas Mey mit Pastor Frank Rosemann für die erste Fastenwoche vorbereitet haben. Alle drei arbeiten in der knapp 12 000 Mitglieder zählenden Pfarreiengemeinschaft ETWAH. Die Abkürzung ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der Orte: Emmeln, Tinnen, Wesuwe, Altharen und Haren. In den fünf Kirchen gibt es zwischen dem 4. und 13. März besonders gestaltete Gottesdienste und Eucharistische Anbetung, Abende mit Musik und geistlichen Impulsen im Kirchenraum (siehe auch „Termine“). Die Initiatoren laden damit ein, sich von Gott neu ansprechen zu lassen. „Wir alle brauchen solche Kraftquellen“, sagt Mey. „Gerade in dieser Zeit mit Corona und mit der Situation unserer Kirche, die an vielen Menschen nagt.“

Den Anstoß zu der Themenwoche gab zugleich eine Erfahrung aus der Harener Pfarreiengemeinschaft. Mit einer neuen Gottesdienstordnung waren einige Werktagsmessen durch Eucharistische Anbetungen ersetzt worden. Aber diese werden trotz einer sorgsamen Vorbereitung durch die Wort-Gottes-Dienstleiter und -leiterinnen mit Schrifttexten samt Auslegung, mit Musik und stillen Elementen nicht gut angenommen. „Das hat keinen Rückhalt in der Gemeinde“, sagt Sonja Golla und vermutet, dass das Verständnis für dieses Format „etwas verloren gegangen ist“. 

Nicht laut, nicht grell, sondern gut in der Einfachheit

Diakon Mey sieht auch eine „gewisse Unvertrautheit“ mit Gottesdienstformen außerhalb der Messe. „Vielleicht müssen wir die wieder neu einüben und entdecken.“ Gerade die stille Eucharistische Anbetung bietet seiner Ansicht nach dabei die Chance, in einer von Hektik geprägten Welt Ruhe zu finden und „auf mein Innerstes zu blicken“.

Daher startet die Harener Themenwoche mit zwei Morgen zur Anbetung in Tinnen und Wesuwe – will sich aber zugleich nicht auf diese Form beschränken. „Es gibt viele Menschen, die die Begegnung mit Gott suchen, für die das aber nichts wäre“, sagt Gemeindereferentin Golla. Daher umfasst die Terminliste verschieden gestaffelte Angebote, aus denen jeder auswählen kann. Denn wo und wie Gott uns im Alltag begegnet, kann laut Mey immer anders und überraschend sein. 

Daher gibt es auch einen Abend mit Melodien aus einem Musical sowie Schrifttexten aus dem Johannesevangelium und Zitaten der Autorin Andrea Schwarz. Ein anderer Abend lädt dazu ein, im  gewohnten Kirchenschiff  auf die Suche nach Gebetsschätzen, Lieblingsplätzen und „Tankstellen“ zu gehen. Bei einem Sonntagshochamt wird Schwester Vitalia von den Franziskanerinnen in Schwagstorf von ihren eigenen Kraftquellen erzählen.

Alle Angebote haben eins gemeinsam: Sie kommen nicht laut, nicht grell, nicht mit Aktionismus überladen daher. Sondern gut in der Einfachheit. „Es soll in die Begegnung mit Gott jetzt in der Gegenwart führen“, sagt Sonja Golla.

Petra Diek-Münchow


Zur Sache

In der Harener Themenwoche „Begegnung mit der Gegenwart Gottes“ gibt es diese Angebote:

Freitag, 4. März: Eucharistische Anbetung um 8.15 Uhr in St. Clemens in Wesuwe und 9 Uhr in St. Marien in Tinnen
Samstag, 5. März: Begegnungen“, ein Abend mit Liedern aus dem Musical von Christian Zehendner um 19.30 Uhr in Herz-Jesu Altharen 
Sonntag, 6. März: Eucharistische Anbetung mit Fastenpredigt der Thuiner Franziskanerin Schwester Vitalia, 17 Uhr in St. Martinus Haren
Montag, 7. März: Erfahrung der Gegenwart Gottes im Kirchenraum, 19 Uhr in St. Josef in Emmeln; ebenfalls am 11. März um 18  Uhr in St. Clemens Wesuwe. 

Auch andere Gottesdienste zwischen dem 5. und 13. März werden zum Thema Eucharistie und Anbetung gestaltet.