Tagespflege in Heede

Konzentriert beim Kartenspiel

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ältere Frauen sitzen an einem Tisch und spielen Karten
Nachweis

Foto: Lambert Brand

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Kartenspielen gehört zur Beschäftigung in der Tagespflege in Heede dazu. Foto: Lambert Brand

„Für mich ist das mein Wellnesstag!“ Diese Aussage eines Gastes der Tagespflege St. Barbara in Heede und die stets gute Stimmung in der Runde sind für die 14 hauptamtlichen und elf ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großes Lob, aber auch Motivation zugleich, den aktuell 45 Gästen ein interessantes Tagesprogramm und bestmögliche Pflege zu bieten.

Die Tagespflege St. Barbara wurde 2013 von der Kongregation der Thuiner Franziskanerinnen ins Leben gerufen. Ideengeber waren der heute als Diakon tätige Heeder Reinhard Wilkens und der damalige Leiter des ambulanten Pflegedienstes, Norbert Fehrmann. 

Der Orden unterhält im Verbund mit der Caritas schon seit vielen Jahren einen ambulanten Pflegedienst mit 120 Mitarbeitern, der 2013 aus dem Schwesternhaus Maria Regina in das neugebaute Objekt in der Kirch­straße wechselte. Verantwortlicher Leiter beider Einrichtungen ist Markus Schütte, die Pflegedienstleitung obliegt Maria Kampen.

„Das wird nix“, meinten Kritiker, als die Planungen für die Tagespflege vor mehr als zehn Jahren bekannt wurden. Doch die anfängliche Skepsis hat sich schnell gelegt, wie sich die stellvertretende Pflegedienstleiterin Maria Frye erinnert. Sie ist seit dem ersten Tag mit zunächst fünf Interessenten dabei und freut sich, dass mittlerweile 197 Frauen und Männer das Angebot genutzt haben. Helene Cordes nutzt die Einrichtung seit neun Jahren.

Üblicherweise beginnt der Tag für die 14 Frauen und einen Mann, die heute dabei sind, mit einem gemeinsamen Gebet, einem Morgenimpuls und Gesang. „Wir sind eine christlich geprägte Einrichtung und wollen das auch zum Ausdruck bringen“, sagt  Pflegedienstleiterin Maria Kampen. An der Morgengymnastik im Sitzen nimmt jeder so teil, wie es ihm möglich ist. Bereits jetzt spürt man die Zufriedenheit und gute Laune der Tagesgäste. 

Dann beginnt die Spielerunde. Neben Doppelkopf sind Rummikub, Bingo, SkipBo, aber auch „Mensch ärgere dich nicht“ gefragte Angebote in den großzügigen Räumlichkeiten. Auch das Vorlesen aus der Tageszeitung findet Anklang. Eine Zwischenmahlzeit mit Joghurt, Früchten und Tee wird um 11 Uhr von den Mitarbeiterinnen serviert. Danach spielt man weiter oder nutzt das Angebot, einen Spaziergang zu der nahegelegenen Gebetsstätte oder zum neuen Park beim Schwesternhaus zu unternehmen. 

Ehrenamtliche sind zur Unterstützung dabei

Die Pflegekräfte in St. Barbara sind den elf Ehrenamtlichen, von denen einige von Anfang an dabei sind, dankbar für die Unterstützung bei der Bewältigung des vielseitigen Programms. Aber auch die Besucher freuen sich über das Engagement der Helferinnen und Helfer, die sie teilweise aus dem Gemeindeleben kennen. An diesem Vormittag sind Thekla Terfehr und Anni Terhorst dabei. Sie sind wie die anderen neun Kollegen beliebte Spielanleiter und Betreuer. „Spaß machen und Spaß haben“, so sieht Thekla Terfehr ihre Aufgabe. Als die Bitte, sich zu engagieren, an sie herangetragen wurde, habe sie erst nach anfänglichen Bedenken zugestimmt. Heute sei sie froh, dabei zu sein und komme nicht nur an ihrem festen Tag, sondern zusätzlich auch, wenn es Personalprobleme gibt. 

Zurück zum Tagesprogramm. Das in der hauseigenen Küche frisch zubereitete Mittagessen steht Punkt 12.15 Uhr auf dem Tisch. Danach beginnt die Mittagsruhe im Bett oder im Ruhesessel. Nach dem Kaffeetrinken stehen vor allem die „Erinnerungsarbeit“ mit Themen aus früheren Zeiten, aber auch Gedächtnisübungen mit Rate- und Quizeinlagen sowie Bewegungsübungen im Vordergrund. 

Klönen und der Austausch von Neuigkeiten sind beliebte Programmpunkte. Zum Abschluss um 16.15 Uhr  wird gesungen, und dann geht es nach einem erfüllten Tag mit dem hauseigenen Fahrdienst oder Taxis nach Hause. Die meisten Gäste kommen aus Heede und Dörpen. Regelmäßig finden auch Kommunionfeiern mit Diakon Wilkens statt. Auch Pastor Ralf Maennl von der evangelischen Kirchengemeinde ist oft vor Ort. 
 

Lambert Brand