Sternsinger aus Osnabrück in Hannover

Landtagspräsidentin ist beeindruckt

Mehrere als Sternsinger verkleidete Kinder sitzen an Tischen in einem Plenarsaal

Foto: Niedersächsischer Landtag

Rund 40 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Osnabrück brachten den Segen in den Landtag von Hannover.

Die niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber hat heute (3. Januar) rund 40 Sternsingerinnen und Sternsinger aus dem Bistum Osnabrück im Landtag in Hannover begrüßt.

Rund 40 Kinder und zehn Begleiterinnen und Begleiter aus den Kirchengemeinden St. Ludgerus Schapen, St. Johannes Spelle, St. Vitus Venhaus und St. Joseph Osnabrück brachten den Sternsinger-Segen in die politischen Institutionen der Landeshauptstadt. Hier wurden die Kinder von Ministerpräsident Stephan Weil und Landtagspräsidentin Hanna Naber empfangen. 

Die jungen Sternsinger stellten das Motto vor: „Erhebt eure Stimme – Sternsingen für Kinderrechte.“ Mit ihren Liedern und Worten machten sie auf die Bedeutsamkeit der Rechte von Kindern aufmerksam. Besonders unterstrichen sie, wie wichtig es ist, diese Rechte zu schützen und auf sie aufmerksam zu machen. 

Neben den gesungenen Liedern und dem Überbringen der Botschaft segneten die Kinder sowohl die Staatskanzlei als auch den Landtag mit geweihter Kreide. Der festliche Moment wurde von Vera Jansen begleitet. Sie betonte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit, sich aktiv für die Rechte von Kindern einzusetzen und diese weltweit zu schützen. „Es erinnert uns daran, dass Kinder nicht nur die Zukunft unserer Gesellschaft sind, sondern auch das Recht haben, in der Gegenwart gehört zu werden. Eure Stimmen zu hören, zu stärken und eure Rechte zu schützen ist die gesellschaftliche und politische Pflicht“, sagte sie. 

Die Sternsinger hatten nicht nur die Gelegenheit, ihre Aktion vorzustellen, sondern konnten auch die Atmosphäre in der Staatskanzlei und dem Landtag erleben. Es wurde gesungen, gelacht und zusammen gegessen. Für die Kinder war es ein unvergesslicher Tag, der ihnen sowohl die Bedeutung ihres Engagements als auch die Möglichkeit näherbrachte, politisch Gehör zu finden.

Schon im Vorfeld hatte Naber den Einsatz der Mädchen und Jungen für die Rechte anderer Kinder gelobt und gesagt, dass dieses Engagement „uns alle inspirieren sollte“. Denn wir als Gesellschaft hätten die Verantwortung, die Stimme für diejenigen zu erheben, die oft nicht gehört werden. „Für das Engagement der Kinder und aller Beteiligten – und für den Segen – bedanke ich mich herzlich.“ Mit den Kindern waren Vertreterinnen und Vertreter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Hannover: Vera Jansen, Ruth Kenkel, Greta Niehoff und Nils Lüking.

Die Rede der Landtagspräsidentin im Wortlaut: 

 „Ich darf Euch und Sie alle ganz herzlich willkommen heißen hier im Niedersächsischen Landtag – wir freuen uns total, dass Ihr da seid! „Erhebt Eure Stimme!“ – unter diesem Motto steht das Dreikönigssingen in diesem Jahr. Und wie wunder-bar das klingt, wenn Ihr Kinder Eure klangvollen Stimmen erhebt, das habt Ihr uns gerade eindrücklich vorgeführt. Euer Gesang trägt die Freudenbotschaft der Weisen aus dem Morgenland in unsere Städte und Häuser hinein. Das freut uns, denn – so habt Ihr es uns gerade vorgesungen – mit Euren Liedern verbindet Ihr einen eindringlichen Wunsch: „Wir bitten Dich: Segne nun dieses Haus – und alle die gehen da ein und aus! Verleihe ihnen zu dieser Zeit Frohsinn, Frieden und Einigkeit.“

Frohsinn – das ist ja überhaupt eine gute Voraussetzung im Leben. Denn bei allen Wünschen, dass sich dies oder das verbessern möge, ist es gut, sich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, dass es bereits vieles gibt, für das man dankbar sein kann. Frieden wiederum ist in dieser Welt noch immer keine Selbstverständlichkeit. Viele von Euch kennen sicherlich die Berichte und die traurigen Bilder aus der Ukraine oder auch aus dem Geburtsland von Jesus. Diese Welt hat Frieden nach wie vor bitter nötig. Einigkeit schließlich ist ein ganz aktueller Wunsch. Hier im Landtag wird oft leidenschaftlich gestritten. Meine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass es dabei fair zugeht. Und ich merke, dass es immer schwieriger wird, Gegensätze miteinander zu verbinden. 

Euer Gesang macht es ein bisschen einfacher, Frohsinn zu verspüren. Er ist eine Friedensbotschaft. Und Eure geeinten Stimmen sind ein gutes Beispiel für Versöhnung. Frohsinn, Frieden und Einigkeit – in diesen Wunsch stimme ich gerne mit ein. 

Euren traditionellen Segenswunsch werden drei von Euch gleich mit Kreide außen an das Landtagsportal schreiben – für alle, die hier ein- und ausgehen. Weil dieses Haus ein Haus für alle Menschen in Niedersachsen ist, möge Euer Wunsch sich auch auf alle Menschen in Niedersachsen erstrecken. 

Zuvor aber werdet Ihr Eure Stimmen nochmals erheben und dieses Haus mit weiteren Liedern beschenken. Und ich bin schon ganz gespannt auf das, was Ihr über Eure diesjährige Aktion zu berichten habt. Als Sternsingerinnen und Sternsinger seid Ihr nämlich bekannt für die weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Ihr sammelt Spendengelder für wichtige entwicklungspolitische Anliegen. Ihr könnt also nicht nur wunderschön singen, sondern gebt Eure Stimmen auch denen, die sonst oft kaum oder gar kein Gehör finden. So macht Ihr auf wichtige Themen von Kindern in der ganzen Welt aufmerksam und setzt Euch für die ein, die in Not sind. 

Ich habe schon gehört: In diesem Jahr legt Ihr Euren Schwerpunkt auf Kinderrechte … Ich finde die Stärkung der Rechte von Kindern genauso wichtig wie Ihr. Kinderrechte gelten für alle Kinder auf dieser Welt – egal wer sie sind, wo sie leben, woher sie kommen, welche Hautfarbe sie haben, was ihre Eltern machen, welche Sprache sie sprechen, welche Religion sie haben, ob sie Junge oder Mädchen sind, in welcher Kultur sie leben, ob sie eine Behinderung haben, ob sie reich oder arm sind. Alle Kinder haben dieselben Rechte, denn allen Kindern ist eines gemeinsam: Sie alle brauchen liebevolle Fürsorge und bestmöglichen Schutz, damit sie gesund heranwachsen und ihre Talente voll entfalten können. Keinem Kind darf irgendeines dieser universalen Rechte weggenommen werden. 

Liebe Sternsingerinnen und Sternsinger, mit Euren Stimmen erzielt Ihr Jahr um Jahr großartige Sammelergebnisse. Ich finde Euren tatkräftigen und stimmgewaltigen Einsatz wirklich phänomenal und werde gerne etwas in Eure Spendendosen stecken. Euer Einsatz für Kinderrechte kann und sollte uns alle inspirieren. Für Euer tolles Engagement, für die Unterstützung aller Beteiligten und für die guten Segenswünsche für unser Haus bedanke ich mich ganz herzlich! Ich freue mich, dass Ihr Eure Stimmen erhebt – schön, dass Ihr hier zu Besuch seid!