Gebetsschule in der Kirchenzeitung

Lasset uns beten!

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Das Gebet ist für den Christen wie die Luft zum Atmen – und er kann es lernen. Die neue Serie „Gebetsschule“ in Ihrer Kirchenzeitung gibt Ihnen Tipps zum Beten. Außerdem möchten wir wissen: Wo und wie hat das Gebet Ihnen geholfen?

Foto: istockphoto.com/aldomurillo; Grafik: Dom Medien GmbH
Im Gespräch mit Gott: Für Christen kann das regelmäßige Gebet
zur Kraftquelle werden. Foto: istockphoto.com/aldomurillo; 
Grafik: Dom Medien GmbH

Beten hilft. Weil Gott das Gebet erhört. Weil es hilft, die eigene Sicht zu verändern. Weil ich nicht nur, aber besonders in Zeiten der Not jemanden habe, an den ich mich wenden kann. Beten gehört zum christlichen Leben wie die Luft zum Atmen. Das Gespräch mit Gott ist die Grundlage meiner Beziehung zu ihm. 

Aber Beten ist auch ein lebenslanger Prozess mit Höhen und Tiefen, mit intensiven Erfahrungen und mit Funkstille. „Auch wenn wir vielleicht seit vielen Jahren beten, so müssen wir doch immer lernen!“, sagt Papst Franziskus. Deshalb starten wir in dieser Zeitung eine Gebetsschule – als Anregung für Ihren Lebens- und Glaubensalltag. Wofür bete ich? Wie bete ich? Wo bete ich? Um solche Fragen wird es in den Beiträgen gehen. 

Den Anfang macht in dieser Ausgabe ein Artikel zur Frage: „Kann ich beten lernen?“ Dann wird es um ritualisierte und freie Gebete gehen, um das Stundengebet, das gesungene Gebet wie in Taizé, aber auch um Gebetshaltungen, Gebetsblockaden und Vorbilder. 

So stellen wir Ihnen unterschiedliche Arten des Betens vor. Schließlich ist das eine große Freiheit: Ein Christ ist bei seinem Gebet nicht an feste Formen gebunden, wie der Papst kürzlich betonte. In jeder Situation kann er beten, mit Worten, die seit Jahrhunderten überliefert werden, mit eigenen Worten oder in der stillen Betrachtung. Und: Wir müssen nicht unterwürfig und ängstlich, sondern können vertrauensvoll mit Gott sprechen. Wie ein Kind mit seinen Eltern. Jesus hat in seiner aramäischen Muttersprache Gott „Abba“, Vater, genannt. „Der Ruf eines Christen verdichtet sich in einem einzigen Wort: Abba. Papa“, sagt Papst Franziskus. 

Jesus suchte Stille und Einsamkeit

Grafik: Dom Medien GmbHDie Bibel berichtet davon, wie Jesus betet. Immer wieder zieht er sich für das Gespräch mit seinem Vater zurück. Er sucht Stille und Einsamkeit. Das Gebet ist seine Kraftquelle – bis hin zu seinen letzten Stunden im Garten Getsemani und am Kreuz. In Getsemani betet Jesus ganz menschlich: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir!“ Wie oft beten Menschen so? Um Heilung einer Krankheit, um Hilfe in einer ausweglosen Situation. Was, wenn die Heilung ausbleibt? Das Problem sich nicht löst? Hat Gott dann nicht zugehört? Das scheinbar wirkungslose Gebet ist eine häufige Erfahrung. Doch Gott ist kein Wunscherfüllungsautomat. Er begleitet uns und wirkt, aber oft anders, als wir Menschen es erwarten. Jesus weiß das, deshalb betet er weiter: „Aber nicht, was ich will, sondern was du willst!“ Er gibt sich in die Hände des Vaters.

Viel zu selten sprechen wir über unsere Erfahrungen mit dem Gebet. Täten wir es, würden wir natürlich von unseren Fragen und Zweifeln hören, aber auch von den guten Erfahrungen. Unsere Gebetsschule soll eine Anregung zum Austausch sein. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe: 

Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen mit dem Beten. Wie hilft Ihnen das Beten immer wieder? Wie hat es Ihnen in Ihrem Leben geholfen? Ausgewählte Zuschriften werden wir veröffentlichen.

Ulrich Waschki