Am 6. Dezember legt Schwester Nicola ihre feierliche Profess ab

Marienrode ist für mich Heimat

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Am 6. Dezember, am Nikolaustag, legt Schwester Nicola Maria Timpe  aus Braunschweig ihre feierliche Profess ab und empfängt von Abtpräses
Dr. Albert Schmidt die monastische Weihe.


Freut sich auf ihre feierliche Profess: Benediktinerin Schwester Nicola Maria Timpe. | Foto: Deppe

„Ich hatte eine Sehnsucht in mir, die ich aber nicht konkret benennen konnte. Doch irgendwann war der Tag da, wo der Gedanke kam, ins Kloster zu gehen“, erzählt die Benediktinerin Schwes­ter Nicola Maria. Die Braunschweigerin trat 2013 ins Kloster Marienrode ein.

„Marienrode war für mich im Laufe der Zeit ein wichtiger Ort geworden, ein Ort der Ruhe, der Stille und der Anbetung“, erinnert sie sich. Kennnengelernt hat Schwester Nicola Maria das Klos­ter bei einem Ausflug der Pfarrgemeinde, bei der Klausurtagung des Pfarrgemeinderats, beim Besuch der Jugendvesper.

Immer öfter war sie im Kloster zu Gast, nahm an Angeboten im Exerzitienhaus teil. „Die meditativen Wochenenden waren für mich wie kleine Oasen im Alltag. Ich konnte abschalten, mich ganz auf das Gebet einlassen. Da waren nur noch Gott und ich.“

Auch in ihrem Alltag als Bürokauffrau wurde der heute 51-Jährigen der Glaube immer wichtiger. Das Magnificat – ein Stundenbuch für Berufstätige – wurde ihr Begleiter, jeden Tag betete sie daraus. „Nach und nach setzten sich die vielen kleinen Mosaiksteinchen meiner Sehnsucht zu einem Ganzen zusammen. Einige Dinge wurden wichtiger, andere total unwichtig. Wenn ich dann nach Marienrode kam, konnte ich sagen: Ich bin zu Hause“, sagt sie und lächelt.

„In meiner Familie spielt der Glaube eine große Rolle, er gehört für mich von klein auf ganz selbstverständlich dazu“, betont die Ordensfrau. Sie war in ihrer Gemeinde in St. Bernward verankert. „Ich habe mich hier immer stark engagiert, das war mir einfach wichtig und hat mir Freude bereitet.“

Vor sechs Jahren trat sie ins Klos­ter ein. „Vielleicht ist das in meinen Genen verankert“, vermutet sie, denn „eine Großtante von mir war auch Benediktinerin und ein Onkel war Priester in der DDR.“

In Marienrode fühlt sich Schwester Nicola Maria wohl. „Ich habe mich bewusst für dieses Kloster entschieden. Zum einen verbinde ich sehr viel mit Marienrode, zum anderen sind mir wichtig das Leben in der Gemeinschaft, das Miteinander auf dem Weg in der Nachfolge Christi, der Rhythmus von Gebet und Arbeit, für die Anliegen der Menschen, die zu uns kommen, ein offenes Ohr zu haben, für sie zu beten, ebenso auch für die vielfältigen Nöte in Kirche und Welt.“

Im Kloster arbeitet die Benediktinierin als Sakristanin, hilft in der Küche und in der Hausmeis­terei. „Jeder hat hier so seine Aufgaben.“

Wann immer es möglich ist, geht Schwester Nicola Maria gern spazieren oder wandern, denn: „Ich liebe die Natur!“ Und sie liest gern: „Das Lesen habe ich im Kloster neu für mich entdeckt.“ Die Paulusbriefe und die Psalmen haben es ihr angetan, aber auch sonst greift Schwester Nicola gern zu verschiedensten Schriften.

Am Donnerstag, 6. Dezember, legt Schwester Nicola Maria Timpe in der Klosterkirche Marienrode um 10.30 Uhr während der Eucharistiefeier ihre feierliche Profess ab und empfängt die monastische Weihe. Nach dem Gottesdienst sind alle zu einem kleinen Imbiss in den Pilgersaal eingeladen.

Edmund Deppe