Wechsel in der Jugendseelsorge im Bistum Erfurt
Mit Interesse und mit viel Herz
Jugendpfarrer Thomas Gehlfuß mit Thüringer Ministranten bei ihrer Wallfahrt nach Rom im Jahr 2018. Fotos: Seelsorgeamt / Bereich Kinder und Jugend |
„Wir dürfen junge Leute nicht unterschätzen, sie sehen genau hin und haben ihre Fragen an uns, die Kirche und die Gesellschaft“, sagt der bisherige Jugendpfarrer des Bistums Erfurt, Thomas Gehlfuß. Dabei machte er die Erfahrung, dass die Jugendlichen offen für Menschen sind, die authentisch leben, Profil zeigen und zu ihrem Glauben stehen. „Glaubwürdigkeit, echtes Interesse und ein offenes Herz sind wichtige Voraussetzungen für die Jugendpastoral.“
Dankbar für die Arbeit mit dem Team
Am 29. August wird Thomas Gehlfuß beim Bistumsjugendtag in Erfurt als Jugendpfarrer feierlich verabschiedet. Fünf Jahre war er für den Seelsorgeamtsbereich Kinder und Jugend zuständig. Zuerst zwei Jahre vom Eichsfeld aus, dann mit Sitz in Erfurt. Dankbar ist er besonders für sein ehemaliges dortiges Team. „Ich gratuliere meinem Nachfolger dazu, mit diesem Team arbeiten zu können.“
Wichtig war Thomas Gehlfuß, den jungen Leuten Räume anzubieten, in denen sie die Möglichkeit haben, Jesus Christus zu begegnen. So unter anderem bei den Bistumsjugendtagen. „Wir haben festgestellt, dass das Format Jugendwallfahrt nicht mehr zog. So entstand das neue Konzept für ein ganzes Wochenende an einem Stausee als eine Mischung aus Festival und Campingurlaub mit spirituellem Tiefgang.“ Gestartet wurde 2017 im Palumpa-Land bei Mühlhausen. Thomas Gehlfuß: „Bistumsjugendtage bieten einen Raum, in dem tiefes religiöses Erleben und übersprühende Lebensfreude eine Einheit bilden.“ Neben dem Gottesdienst und von Jugendlichen gestalteten Gebeten ist Zeit für Gespräche, Tanz, Konzerte und natürlich zum Baden.
Thomas Gehlfuß ist heute im Eichsfeld als Pfarrer tätig. |
Weitere wichtige Stationen in seiner Zeit im Seelsorgeamt waren die Begleitung der Jugendlichen zum Weltjugendtag in Krakau, sowie die Ministrantenwallfahrten 2016 nach Assisi und 2018 nach Rom. Dazu kamen die vielen Veranstaltungen und Freizeiten im Jugendhaus Sankt Sebastian und im Marcel-Callo-Haus in Heiligenstadt. Diese waren von einer großen Vielfalt an Themen geprägt. „Wir hatten Wochenenden mit geistlichen, politischen, ökologischen, aber auch kreativen, musikalischen und sportlichen Akzenten.“ Bei alldem waren und sind ihm und seinem Team drei Dinge besonders wichtig: „Glaubensgemeinschaft ermöglichen, Persönlichkeit stärken und Bildung anbieten.“ .
Auf die Frage, ob ihm der Abschied schwerfällt, sagt Thomas Gehlfuß: „Ich bin schon traurig, denn es war eine sehr schöne Zeit und ich vermisse die Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind. Aber auch die neuen Aufgaben gehe ich mit Freude an.“ Inzwischen ist Thomas Gehlfuß als Pfarrer von Ershausen und Pfarr- administrator von Rüstungen in sein Amt eingeführt.
Pfarrei mit neun Kirchorten
Im Januar werden beide Pfarreien mit ihren insgesamt neun Kirchorten zu einer Pfarrei zusammengeführt. „Derzeit führe ich viele Gespräche, lerne die Leute kennen.“ Wobei ihm sicher seine Erfahrungen als Jugendpfarrer stärken. „Ich schaue nicht so sehr auf den großen Berg an Herausforderungen. Für mich ist immer der wichtig, dem ich gerade gegenüberstehe, der die Begegnung und den gemeinsamen Weg im Glauben sucht. Ich gehe Schritt für Schritt im Wissen, dass es nicht meine Kirche ist, sondern die des Herrn und im Vertrauen, dass er mich dorthin führt und begleitet, wo er mich will und braucht.“
Geboren wurde Thomas Gehlfuß 1982 in Nordhausen, wo er aufwuchs. Nach seiner Priesterweihe 2008 war er fünf Jahre Vikar an der Heiligenstädter Propstei Sankt Marien unter den Pröpsten Heinz-Josef Durstewitz und Hartmut Gremler, sowie zwei Jahre Kaplan in Mühlhausen unter Stadtdechant Gerhard Stöber. Nachfolger im Amt des Jugendpfarrers im Bistum ist Philipp Förter.
Von Holger Jakobi