Neujahrsempfang des Bistums Magdeburg: Bischof dankte für Caritas-Arbeit
Notwendiger denn je
Neujahrsempfang des Bistums Magdeburg: Bischof dankt Ehren- und Hauptamtlichen im karitativen Dienst.
Mit musikalischen Kostproben stellten sich Bewohner und Mitarbeiter der Caritas Wohn- und Förderstätte Julius von Pflug in Schelkau den Teilnehmern des Neujahrsempfangs von Bischof Feige in Magdeburg vor. - Foto: Eckhard Pohl |
Bischof Gerhard Feige hat allen im Bistum sozial-karitiativ Engagierten „ausdrücklich und von ganzem Herzen“ gedankt. „Sie alle tragen auf Ihre Weise dazu bei, dass wir auch in Zukunft friedlich und gerecht miteinander in dieser unserer Gesellschaft leben können“, sagte der Bischof bei seinem Neujahrsempfang vor fast 200 eingeladenen Engagierten und hatte dabei alle rund 5000 Ehren- und Hauptamtlichen im Blick, die in der Caritas-Arbeit des Bistums tätig sind. „Möge Ihnen immer neu die Kraft zuwachsen, sich leidenschaftlich und gelassen zugleich zu engagieren – und mögen Sie selbst in der Begegnung mit denen, für die Sie da sind, reich beschenkt werden.“ Zum seinem Neujahrsempfang hatte der Bischof Mitarbeiter verschiedener Caritaseinrichtungen, Ehrenamtliche aus den Pfarreien, die sich für karitative Projekte engagieren, und Diakone geladen.
Feige zeigte sich dankbar und auch ein wenig stolz über das breitgefächerte Angebot und die Dienstleistungen, die Mitarbeiter und Ehrenamtliche im Bistum im Namen der Caritas für die Menschen leisten. „Dieser Dienst am Leben und an der Würde der Menschen scheint mir in unserer Zeit notwendiger denn je zu sein. Es gibt, so heißt es in der Caritas-Kampagne 2020, ,immer lauter werdende, menschenverachtende und intolerante Gruppen und Organisationen‘. Dies gefährdet aber den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Mehr denn je braucht es Zeichen der Solidarität und der Nächstenliebe. Doch solidarisch handelnde Menschen sind derzeit oft Stalking und Beschimpfungen, wenn nicht gar Hassparolen ausgesetzt und werden als ,Gutmenschen‘ diffamiert. Umso wichtiger ist die Anerkennung und Ermutigung all derer, die sich in ihrem Engagement nicht beirren lassen. ,Sei gut, Mensch!‘ – so hat die Caritas deshalb ihre diesjährige Kampagne überschrieben.“
Caritas bringt sich auch politisch ein
Zum diakonischen Handeln gehöre aber noch mehr, so der Bischof weiter. „Jesus Christus war nicht nur Diakon, der sich dem Einzelnen helfend und heilend zuwendet, sondern auch Prophet. Der Prophet aber spricht auch für diejenigen, die keine Stimme haben; er tritt für die ein, die sich selber kein Gehör verschaffen können. Er benennt ungerechte Strukturen und Missstände. Gerade der Caritasverband sieht es deshalb seit seiner Gründung im 19. Jahrhundert als seine Aufgabe an, aus christlicher Gesinnung in die Gesellschaft hinein zu wirken. Deshalb bringt sich der Verband immer wieder auch in die politische Diskussion ein.“
Das diakonische Handeln lebe zudem von verschiedenen Berufungen und Aufgaben. Von den haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern bis hin zu den Dia- konen. „Die Kirche braucht all diese Dimensionen, um ihren Auftrag gut erfüllen zu können, um als Ganze ,Zeichen und Werkzeug‘ des Reiches Gottes zu sein“, wie es in der Konzilskonstitution Lumen Gentium heiße. „Es braucht auf der einen Seite die ,Samariter im Alltag‘, es braucht in unserer Gesellschaft aber auch spezifisch ausgebildete und beruflich kompetente Menschen. Diese können die Ehrenamtlichen wiederum ermutigen, begleiten und unterstützen. In einer Zeit, in der sich die Gestalt unserer Gemeinden und Pfarreien tiefgreifend verändert, wird dieses Zueinander von professioneller und gemeindlicher Caritas immer bedeutsamer, damit gerade die Kirche vor Ort eine diakonische Kirche sein kann. Und in alledem bedarf es auch des Amtes des Diakons – und warum nicht eines Tages zudem der Diakonin? – die zeichenhaft diesen Auftrag der Kirche verkörpern.“
Die Moderatoren Klaus Tilly vom Fachbereich Pastoral und Stefan Zowislo von der Caritas stellten den Teilnehmern des Neujahrsempfangs auf einer kleinen Fahrradreise Angebote der Caritas im Bistum vor. Im Gespräch mit Beatrix Öttel und Stefan Köhler ging es um die Behinderteneinrichtungen in Schelkau. Im Interview mit Philipp Ritz wurde die Caritas- Regionalstelle in Torgau und mit Tobias Gehrmann das ctm-Altenpflegeheim Delitzsch vorgestellt. Streetworker Mario Kabisch-Böhne berichtete über das Jugendprojekt „Die Brücke“ in Weißenfels und Diakon Christoph Tekaath über die diakonische Arbeit der Jugendpastoral.
Beratung, Streetwork, Wärmestube
Diakon Reinhard Feuersträter informierte über die Arbeit in der Klinikseelsorge und die Seelsorgeambulanz, während Katrin Leuschner das ehrenamtliche Engagement der Malteser vorstellte. Zu den wichtigen karitativen Angeboten gehören zum Beispiel zudem das Frauenhaus in Ballenstedt, vertreten durch Jolanta Richter, und die Caritas-Wärmestube in Halberstadt, über die Maria Oppermann erzählte. (sus/pbm/tdh)
Ansprache des Bischofs: www.bistum-magdeburg.de