Jana Wendelken: Spaß an Organisation und Kommunikation
Pfadfinderei als Wegweiser
Jana Wendelken aus dem DPSG-Stamm Witta Witzenhausen ist die neue Diözesanvorsitzende der Pfadfinder im Bistum Fulda. Sie will Verantwortung übernehmen und ist überzeugt, dass sie in ihrem Amt viel lernen kann. Von Evelyn Schwab
„An der Pfadfinderei liebe ich das Unterwegssein, die Bezüge zu Natur beziehungsweise Umwelt, zu gesellschaftlichen sowie politischen Themen und natürlich die Gemeinschaft“, sagt Jana Wendelken. Sie habe Spaß an Organisation und Kommunikation, hielt sie Mitte Dezember 2021 in ihrem Bewerbungsschreiben für das Amt der Vorsitzenden der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Bistum Fulda fest. Gewählt wurde sie nun Mitte März – einstimmig, während der digital veranstalteten DPSG-Diözesanversammlung. Gemeinsam mit dem Diözesanvorsitzenden Nils Gädtke und dem Diözesankurat, Franziskanerbruder Pascal Sommerstorfer, bildet Wendelken den aus drei gleichberechtigten Personen bestehenden Diözesanvorstand.
Naturerlebnisse gesammelt
Die pfadfinderische Heimat der 23-Jährigen liegt in einem kleinen Ort bei Heidelberg. Zu Beginn ihrer Teenagerzeit stieß sie in Angelbachtal auf den Stamm Mahatma Gandhi. Schon dort stieg sie bald selbst in die Leitungsarbeit der Wölflingsstufe ein. Und sie verrät: „Die Pfadfinderei hat mich sehr geprägt.“ Ohne das vergangene Jahrzehnt in der DPSG hätte Jana Wendelken nicht die Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entdeckt, nur wenige Naturerlebnisse sammeln können und wohl auch kein Interesse an einem Freiwilligen Ökologischen Jahr gehabt. Ihr FÖJ leistete sie auf einem Schulbauernhof in Ostfriesland. Es folgten ein Aufenthalt in Neuseeland und die Ausbildung zur Landwirtin. Im Oktober 2019 zog sie für ein Studium der Ökologischen Landwirtschaft nach Witzenhausen. Und nach dem Bachelor-Abschluss soll dort auch ein Masterstudium folgen.
Erinnerungen schaffen und Werte vermitteln
Zur Vorsitzenden des Witzenhausener Pfadfinderstamms Witta wurde sie im September 2021 gewählt. Während der Stammesversammlung erfuhr sie, dass seit zwei Jahren eine Diözesanvorsitzende gesucht wurde, und bekundete ihr Interesse. Nach „etlichen guten Gesprächen“ und einer Einladung zum Vorstandstreffen im November stand fest, dass sie sich auf dieses Amt bewerben wollte.
„Ich lerne stets neue Menschen kennen, die mich mit ihren Eigenschaften und Interessen inspirieren“, lobt Jana Wendelken die Vielfalt an Ideen und Aktionen bei den Pfadfindern. „Ich bin sehr glücklich, Teil eines Verbands zu sein, der durch seine Kinder- und Jugendarbeit Erinnerungen schafft und Werte vermittelt, beispielsweise Wertschätzung, Toleranz, Fairness oder Verantwortung. Auch die internationale Verbundenheit zu Pfadfindern und Pfadfinderinnen aus anderen Ländern halte ich für sehr bereichernd.“
Die Pfadfinderei als Wegweiser fürs eigene Leben: Auch ihre berufliche Leidenschaft für die Landwirtschaft hätte die junge Frau sonst wohl kaum entdeckt. Was hat sie noch gelernt? „Verantwortung zu übernehmen, für meine Meinung einzustehen und meinen eigenen Weg zu gehen. Aber durch die Arbeit in und mit Gruppen auch, Rücksicht auf andere zu nehmen und Kompromisse einzugehen.“ Durch das pädagogische Ausbildungskonzept der DPSG habe sie viele Fähigkeiten ausbauen können: „Kommunikation und Kritikfähigkeit, aber auch Organisation und Planung.“
Jubiläumsfeier und Sommerlager
Vor diesem Hintergrund legt die neue Diözesanvorsitzende eigene künftige Arbeitsschwerpunkte auf die verbandsinterne Ausbildung, die sie als hochwertig schätzt: „Mir wäre wichtig, den Woodbadge-Kurs in den Stämmen als Bestandteil der Ausbildung zu festigen. Ich möchte zudem selbst bei der Gestaltung und Durchführung der Ausbildungen mitwirken.“
Besonders freut sich die neue Diözesanvorsitzende auf die größeren Aktionen in diesem Jahr. Mitte Juli begeht der Fuldaer Diözesanverband im Pfadfinderzentrum Röderhaid sein 90-Jahr-Jubiläum. Ende August gehen die Leiter und Rover auf Segeltour in den Niederlanden. Geplant wird auch schon für das Diözesansommerlager im kommenden Jahr. Vor allem aber freut sich Jana Wendelken auf die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Menschen im Verband. Auf alle, die „diesen mit ihrem unermüdlichen Einsatz zu dem machen, was er ist.“
Von Evelyn Schwab