Diebstahl in der Kapelle des Birgittenklosters

Reliquien wieder aufgetaucht

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Diebe haben in der Kapelle des Bremer Birgittenklosters das Schloss des Tabernakels aufgebrochen und die geweihten Hostien sowie die liturgischen Geräte gestohlen. Zudem öffneten sie das Reliquiengrab vor dem Altar. Die Reliquien sind nun wieder aufgetaucht.


Diese Reliquie der heiligen Birgitta wurde gestohlen
und ist wieder aufgetaucht. Foto: Martina Höhns

Der künstlerisch gestaltete Tabernakel ist auch ein Ort der Stille und der Anbetung. Darin befanden sich eine Monstranz (ein liturgisches Zeigegefäß für die geweihte Hostie), ein Ziborium (eine Hostienschale mit Deckel) sowie eine Pyxis (Dose mit geweihten Hostien für die Krankenkommunion). Diese Gegenstände sind nach wie vor verschwunden. Die meisten liturgischen Gegenstände in katholischen Kirchen sind heute nicht im materiellen Sinn wertvoll, aber sie haben einen hohen immateriellen und religiösen Wert für Katholiken.
 
Vor dem Altar in der kleinen Kapelle gibt es ein Reliquiengrab, in dem unter einer Glasscheibe in einem versiegelten Kästchen eine Reliquie der heiligen Birgitta von Schweden, die den Orden im 13. Jahrhundert gegründet hat, aufbewahrt wurde. Das Reliquiengrab wurde sorgfältig geöffnet und die Reliquien entwendet. Die Reliquien seien im Laufe des Wochenendes wieder aufgetaucht, bestätigte Mutter Giovanna, die Leiterin der Birgittenschwestern in Bremen, auf Anfrage. Ein Mann aus Bremen habe die Reliquien erworben und sie am nächsten Tag zum Kloster gebracht. Im Kästchen befand sich ein Hinweis auf das Bremer Kloster. 


Das leere Reliquiengrab. Foto: privat

Sie seien sehr bestürzt und traurig über den Diebstahl der liturgischen Geräte, sagt Mutter Giovanna. Derzeit leben sieben Ordensfrauen aus Italien, Mexiko und Indien im Birgittenkloster im Schnoor. Die Birgittenschwestern haben entschieden, die Kapelle bis auf weiteres außerhalb ihrer Gottesdienste und Gebetszeiten geschlossen zu halten. Besucher, die die Kapelle besuchen möchten, können sich am Empfang im Gästehaus melden.
 
Das Birgittenkloster in der Kolpingstraße 1c wurde 2001 gegründet und 2002 als 41. Kloster der Gemeinschaft des Ordens „Ordo Sanctissimi Salvatoris“ (Orden vom Allerheiligsten Erlöser) von dem Bremer Architekten Ulrich Tilgner gebaut – als erstes Kloster in Bremen nach der Reformation.

(mh/cb)
 


Der leere Tabernakel. Foto: privat