Auszeichnung für Facharbeit in Geschichte

Schüler entdecken unbekannte Predigt von Karl Barth

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Bremer Schüler im Rathaus
Nachweis

Foto: Christof Haverkamp/Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Über den Schülerpreis der Wittheit freuen sich (von links): Geschichtslehrer Sebastian Rothe, Viola Kloos, Johanna Eilts, Julis Peters und Geschichtslehrer Oliver Rosteck.

Foto: Christof Haverkamp/Katholischer Gemeindeverband Bremen

Zwei Schülerinnen und ein Schüler der Bremer St.-Johannis-Schule sind für eine Facharbeit zum Thema „Wie christlich war die Kirche der NS-Zeit? – Betrachtung anhand der Bremischen Kirchengeschichte“ mit dem Heimatpreis der Wittheit ausgezeichnet worden. Sie entdeckten bei ihren Recherchen eine bisher unbekannte Predigt des evangelisch-reformierten Schweizers Karl Barth. Der renommierte Theologe hatte 1934 in der Kirche „Unser Lieben Frauen“ gepredigt.

Johanna Eilts, Viola Kloos und Julis Peters haben die Facharbeit in der 11. Klasse erstellt und sich auf die Bremische Evangelische Kirche fokussiert. Betreut wurde ihre Arbeit von den Geschichtslehrern Oliver Rosteck und Sebastian Rothe. Den angehenden Abiturienten wurde der Schülerpreis während einer Feierstunde im Bremer Staatsarchiv vom Vizepräsidenten der Wittheit, Professor Hans Kloft, überreicht. Dieser lobte die „enorme Quellenarbeit“ und nannte es eine wichtige Sache, dass sich eine Schule mit der Geschichte ihrer Heimat beschäftigt.

Schüler erhalten Auszeichnung
Prof. Hans Kloft, Vizepräsident der Wittheit, überreicht die Urkunde für den Schülerpreis an (von links): Julis Peters, Viola Kloos und Johanna Eilts. Foto: Christof Haverkamp/Katholischer Gemeindeverband Bremen

Die drei Schüler haben in ihrer Arbeit anhand zweiter Beispielpredigten aus zwei Bremer Kirchengemeinden die Ansichten der NS-nahen Deutschen Kirche und der oppositionellen Bekennenden Kirche in Bremen verglichen. Die Predigten hatten sie aus dem Archiv des St.-Petri-Doms und in der Landeskirchlichen Bibliothek ausgeliehen, wie Julis Peters für die Preisträger erklärte. „Etwas gewöhnungsbedürftig“ sei jedoch das Lesen der Frakturschrift auf den teilweise ausgeblichenen Seiten gewesen.

Die Deutsche Kirche sei in der NS-Zeit eindeutig „nicht christlich“ gewesen, stellte der Schüler in einem Fazit zur Arbeit fest. Dies werde erkennbar an den Beispielpredigten, dem Handeln einzelner Kirchenvertreter und der Aufarbeitung und Schuldzuweisung.

Insgesamt hat die Bremer Wittheit, eine Dachorganisation von mehr als 90 wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten im Land Bremen, zwei Hauptpreise und drei Schülerpreise vergeben. Seit vier Jahren gehören Schüler der katholischen St.-Johannis-Schule nach Angaben von Oliver Rosteck zu den Preisträgern des Heimatpreises der Wittheit. 

Christof Haverkamp