Bremer Bürgermeister dankt den Kirchen

Solidarität mit Jüdischer Gemeinde

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Ein Mann am Mikrophon, im Hintergrund ein Priester.
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Foto: Christof Haverkamp, Katholischer Gemeindeverband in Bremen

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Der Bremer Bürgermeister Björn Fecker hat sich bei den Kirchen für ihre Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde bedankt. Im Hintergrund ist Propst Bernhard Stecker zu sehen. Foto:

Christof Haverkamp, Katholischer Gemeindeverband in Bremen

Der Bremer Bürgermeister und Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) hat der evangelischen und katholischen Kirche angesichts der Angriffe der Hamas auf Israel für ihre Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde in der Stadt bedankt.

Björn Fecker sprach ein Grußwort zum Jubiläum der Wiedereinweihung der Kirche St. Johann in der Bremer Innenstadt vor 200 Jahren. Dabei bezeichnete er die Kirchen als „wichtigen Ort der Gemeinschaft“: „Lassen Sie uns gemeinsam für eine bessere Zukunft einsetzen.“

Fecker betonte zu Beginn des Festgottesdienstes, es sei gut, dass es Gebäude wie die Propsteikirche St. Johann gebe. Er lobte den Einsatz der Kirchen angesichts politischer Herausforderungen wie der Klimakrise, dem Ukraine-Krieg und des Gaza-Kriegs. „Wir müssen uns weiterhin um die Schwächsten in unserer Gesellschaft kümmern“, sagte Fecker weiter. „Wir können nicht gleichgültig bleiben gegenüber der Not weltweit." Ihm persönlich gebe der Glaube „Kraft, Mut und Trost“. Der Bremer Propst Bernhard Stecker, der zugleich das Katholische Büro Bremen leitet, bedankte sich bei ihm für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit den Bremer Politikern.

„Gegenseitig verjagt“

Die Kirche St. Johann im Schnoor-Viertel wurde am 17. Oktober 1873 wieder eingeweiht. Damit konnten katholische Christen in Bremen erstmals seit der Reformation wieder in einer eigenen Kirche Gottesdienste feiern. Daran erinnerte die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche, Edda Bosse. Unsere Vorfahren hätten sich konfessionelle Glaubenskämpfe geliefert und sich „gegenseitig verjagt“. Vor 200 Jahren habe eine neue Zeit der Ökumene begonnen, die weitergeführt werde. „Auf die Periode des guten Miteinanders in stürmischen Zeiten freue ich mich“, so Bosse.

Weil vor 200 Jahren ein Paderborner Generalvikar als Apostolischer Vikar des Nordens die Wiedereinweihung vorgenommen hatte, nahm der emeritierte Weihbischof Hubert Berenbrinker aus Paderborn am Festgottesdienst teil und verlas ein Grußwort des Paderborner Diözesanadministrators Michael Bredeck. Dieser erklärte, die Verbindungen von der Weser nach Ostwestfalen seien „vielfältig, ungewöhnlich und herzlich“.

Der Osnabrücker Diözesanadministrator Johannes Wübbe lobte das gute Miteinander der Konfessionen und Religionen in Bremen und stellte die Johannis-Oase für Obdachlose, die katholischen Schulen und die Beratungsangebote rund um die Propsteikirche heraus. „Bleiben Sie eine offene, gastliche Kirche bei zunehmender Säkularität“, sagte Wübbe. „Feiern Sie 200 Jahre in weltoffener und ökumenischer Verbundenheit."

Die heutige Kirche St. Johann wurde im 14. Jahrhundert als Franziskanerkirche im gotischen Stil errichtet. Nach der Reformation wurde aus dem Gotteshaus ein Spital. Erst nach der französischen Besatzung bekamen die Katholiken wieder eine eigene Kirche. Nach großer Sanierung feierten sie am 17. Oktober 1823 den ersten Gottesdienst in St. Johann. 1953 wurde die Kirche wegen ihrer zentralen Bedeutung für Bremen zur Propsteikirche ernannt.

kb