Ökumenisches Netzwerk fordert von den Kirchen mehr Einsatz

Stärkerer Kampf gegen Rassismus

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Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus fordert einen stärkeren Kampf gegen Rassismus.

Foto: Hermann Bredehorst
Henning Flad leitet die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus. Foto: Hermann Bredehorst


Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus ruft die christlichen Konfessionen zu einem verstärkten Kampf gegen Rassismus auf. Sie sollten in aller Deutlichkeit herausstellen, dass solche Thesen "in einem manifesten Widerspruch zu christlichen Glaubensgrundsätzen stehen", sagte deren Leiter Henning Flad im Interview den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück.

Beide Kirchen äußerten sich zwar eindeutig zu diesem Thema, so Flad. Allerdings kämen Erklärungen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in den einzelnen Kirchengemeinden nicht an. Sie könnten nicht davon ausgehen, dass "unten alles automatisch mitgetragen wird, nur weil es die Leitung oben so verkündet hat". Deshalb sei es notwendig, dass beide Kirchen stärker das Gespräch über Rassismus und Rechtsextremismus auf Gemeindeebene suchten.

Studien zeigten, dass es sehr viele Menschen mit rassistischen Ressentiments gebe, die sich aber nicht offen äußerten. In den Gemeinden aber sollte über diese Ressentiments gesprochen werden. "Wenn die Leute gar nichts mehr sagen, dann gibt es auch keine Chance, ihren Vorurteilen zu widersprechen", so Flad.

Gespräche müssten "in der Sache klar, aber auf der persönlichen Ebene nicht verletzend" geführt werden, riet der Experte. "Je fester ich vorher jemandem die Hand gegeben habe, desto deutlicher kann ich ihn dann inhaltlich kritisieren - ohne dass die Situation entgleist." Nur so gebe es eine Chance, dass sich beim Gegenüber etwas bewege.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus ist ein ökumenisches Netzwerk von über 40 Projektstellen, Organisationen und Basisinitiativen. Sie will nach eigener Darstellung "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit innerhalb und außerhalb der Kirchen benennen, ihr konstruktiv entgegentreten und sie überwinden".

kna

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe Ihrer Kirchenzeitung.