Lebensberatung im Leisewitzhaus in Braunschweig

Von Zukunftsängsten gequält

Image

Immer mehr junge Menschen kommen in Braunschweig zur Lebensberatung. Im Leisewitzhaus wird ihnen geholfen, neue Perspektiven zu finden.


Immer mehr junge Menschen kommen zu Bettina Thon (links)
und Regine Hain (rechts) von der katholischen Ehe-, Familien-
und Lebensberatung in Braunschweig.

Wenn über einen längeren Zeitraum nichts mehr richtig Spaß macht, sich jemand immer mehr zurückzieht, schlecht schläft, von permanenter innerer Unruhe oder Zukunftsängsten gequält wird, dann ist Regine Hain mit ihrem Team von der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) in Braunschweig eine gute Adresse.

Eigentlich ist das Hauptklientel der Beratungsstelle zwischen 30 und 50 Jahre alt, seit der Corona-Pandemie kommen jedoch verstärkt junge Leute Anfang bis Mitte 20 in die persönliche Beratung. „Ich glaube, dass Corona jüngere Menschen durch alles, was nicht geht, besonders belastet, erläutert Regine Hain, Leiterin der EFL. Daneben sind auch Probleme mit der Familie oder dem Partner ein Thema. „Leute unter 30 kommen aber meist allein und selten zur Paarberatung“, berichtet Hain.

Diese Erfahrung teilt auch ihre Mitarbeiterin Bettina Thon. „Es kommen auch Studienanfänger in die Beratung, die fremd sind in Braunschweig und keine richtige Möglichkeit haben, anzudocken, weil sie wegen des Online-Studiums nur vor dem Computer sitzen.“ Sie haben Zukunftsängste, das Gefühl zu vereinsamen oder fühlen sich überfordert von hohen Erwartungen an sich selbst. So ist bei Pater Hans-Albert Gunk in seiner Lebensberatung der Übergang zum Beruf ein großes Thema. Dabei stellt er immer wieder fest, dass eigene und fremde Erwartungen ganz viel Druck machen können.

„Bei meinen Beratungen geht es viel um Ängste und depressive Stimmungen. Das hat aber nur teilweise mit Corona direkt zu tun. Corona kann Probleme noch verstärken, die schon bestehen“, erläutert Hain. Dies belegten auch aktuelle wissenschaftliche Studien.  

„Die Beratungsstelle hilft mit intensiven Gesprächen gerade in Krisensituationen den eigenen Blick zu weiten und eigene Ressourcen zu erkennen“, sind sich die Fachleute einig. „Unsere Beratung beruht weniger darauf, dass wir Tipps geben. Viel kommt schon in Bewegung, wenn die Leute sich verstanden fühlen.“ Außerdem hilft es den meisten, zu erkennen, dass sie nicht in die Gänge kommen, weil es ihnen schlecht geht und zu benennen, was ihnen fehlt. „Wenn die Menschen das selbst nachvollziehen können, kommen eigene Ideen und neue Impulse“, so Hain.

Die Beratungsstelle befindet sich in den Räumen der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Leisewitzhaus (Ägidienmarkt 11) . Sie steht allen Menschen unabhängig von ihrer Religion, Konfession oder Welt­anschauung offen und ist unter 05  31  / 12  69  34, per E-Mail unter braunschweig@efl-bistum-hildesheim.de  zu erreichen.
Weitere Infos: www.eheberatung-braunschweig.de

Sabine Moser