Jahresserie "Beste Freunde": Jesus als bester Freund
Vor der Erstkommunion: Kindern Jesus nahebringen
Hunderte ehrenamtliche Katechetinnen bereiten Jahr für Jahr ihre Kinder auf die Erstkommunion vor. Viele Gemeinde- und Pastoralreferentinnen stehen ihnen dabei zur Seite – mit gutem Rat und Materialien. Ein zentraler Inhalt, der allerorten vermittelt wird: Jesus ist Dein bester Freund! Die Kirchenzeitung hat Katechetinnen und Seelsorger gefragt, wie das gelingt.
„Freundschaft bedingungslos“
Kinder hören gerne Geschichten zu. Erzähle ich ihnen Geschichten von Jesus und seinem Leben und Wirken, dann erkennen sie, dass er ein Menschenfreund ist und es immer gut mit allen meint.
Ich versichere ihnen: Egal, was du anstellst oder Schlimmes tust oder Gutes nicht tust … das alles kann die Freundschaft zu Jesus nicht beenden. Weil seine Freundschaft bedingungslos ist. Du kannst ihm alles sagen, was dich bedrückt. Er hält immer zu dir und lässt dich nicht im Stich. Er will dein Freund sein. Er ist jederzeit da, wenn du ihn brauchst, und hilft dir, wenn du Probleme hast; du musst sie ihm nur sagen.
Als Katechetin versuche ich zu vermitteln, dass genau das Freundschaft ausmacht und deshalb Jesus unser bester Freund ist. Der Freund der Menschen.
Und wenn wir andere freundschaftlich behandeln beziehungsweise freundschaftlich mit ihnen umgehen, ist es das, was das Leben ausmacht: Gemeinschaft mit Jesus und seinen Anhängern, uns Christen, die alle freundschaftlich verbunden sind.
Auch erkläre ich, dass man auch mal sauer sein kann auf Jesus und dann denkt: Hättest du das nicht anders machen können? Er ist dann trotzdem nicht beleidigt, wie es
vielleicht unsere anderen Freunde wären, sondern er vergibt uns, wenn es uns wirklich leidtut.
Wir können darauf vertrauen, dass er uns nie aufgibt, auch wenn alle anderen uns aufgeben!
Jesus ist und bleibt dein Freund … dein bester Freund!
Das versuche ich zu vermitteln.“
Karin Röhrig ist Erstkommunionkatechetin
in Limburg-Lindenholzhausen
„Mit Unsichtbarem befreundet“
Die Freundschaft ist diesmal Thema in unserer Erstkommunionvorbereitung. Die Gruppe, in der ich Katechetin bin, besteht aus sechs Jungen. Von unserer Gemeindereferentin Gabi Laist-Kerber erhalten wir Material für die Stunden, wir können aber auch eigene Ideen entwickeln.
Bei allem, was auf dem Vorbereitungsplan steht, versuchen wir die Freundschaft einzubringen.
Die Bibel zum Beispiel kann als ein Buch über die Freundschaft
interpretiert werden. Wir fragen die Kinder, wie sie sich mit jemandem anfreunden. Meist fragt man erst einmal nach dem Namen. So gibt es auch in der Bibel Geschichten, in denen Gott Menschen seinen Namen als „Ich bin da“ mitteilt. So bekommen die Jungen einen Bezug zu ihrem eigenen Leben. Speziell bei der Freundschaft zu Jesus geht es darum, wie eine Freundschaft gepflegt wird, um das ,Zeit miteinander verbringen‘ und das Beten.
Wir haben aufgeweckte Jungen in der Gruppe, manche mit einem besonderen Schicksal, daher fordert uns die Kommunionstunde heraus. Es kommen auch Fragen, wie man mit einem unsichtbaren Gott befreundet sein kann. Wir zeigen dann, dass die Bibel von Menschen erzählt, die sehr wohl Gottes Nähe gespürt haben. Mit Egli-Figuren stellen wir Szenen nach oder spielen ein kleines Theaterstück über die Freundschaft. Ein Ausdruck sind Freundschaftsbändchen, die alle Erstkommunionkinder in Seligenstadt gebastelt haben. Ein Zeichen dafür, dass man an den anderen denkt. Gerade in der Pandemie betrifft das die Kinder, die ihre Freunde nicht treffen können.“
Bernadette Fisher, Katechetin
in St. Marien/St. Margareta in Seligenstadt
„Vertrau mir – ich bin da!“
Auf dem Weg zur Erstkommunion versuchen wir als Katecheteninnen die Botschaft vom ,Freund Jesus‘ den Kindern zu vermitteln, im Rahmen von Gruppenstunden in das Leben Jesu einzutauchen, seine Erlebnisse und Geschichten zu erfahren, zu diskutieren und zu erfassen, um Jesus näher zu kommen.
„Vertrau mir, ich bin da!“ – so lautet das Leitwort unserer Erstkommunionaktion in diesem Jahr. Das Motto und Motiv greifen dabei die Begegnung des sinkenden Petrus mit Jesus auf dem See Genezareth auf, die im Matthäusevangelium (Kapitel 14, 22-33) berichtet wird. Als Petrus droht unterzugehen, streckt Jesus sofort seine Hand aus. Er ist da und rettet Petrus aus den Fluten.
Dieses Jahr ist die Vorbereitung auf die Erstkommunion durch die Corona-Einschränkungen besonders schwer. Das Treffen in Gruppenstunden und das gemeinschaftliche Erfahren von Jesus ist fast unmöglich – auch selbst Gemeinschaft zu erleben und sich gegenseitig kennenzulernen.
Nun gilt es neue und besondere Wege zu finden, um die Botschaft „Dein Freund Jesus“ zu vermitteln. Deshalb prägen Besonderheiten unseren diesjährigen Kommunionkurs: ausgehängte Steckbriefe der Kinder, viele Weggottesdienste, die uns regelmäßig in der Kirche zusammenbringen, eine Stadtrallye sowie eine Entdeckertour durch den Kirchenraum, eine Herbergssuche, bei der Krippenfiguren im Advent von Familie zu Familie mit einem Mini-Haustürgottesdienst weitergegeben wurden, ein Hungertuch zur Kreuzverhüllung, das Familien nacheinander bemalt haben.All dies will die Kinder näher zu Jesus bringen. Ich denke, viele Wege führen zu unserem Freund Jesus, und dieses Jahr ist es ein ganz besonderer.“
Dr. Kathrin Becker ist Katechetin
in der Erstkommunionvorbereitung
der Marburger Pfarrei St. Peter und Paul