Was uns diese Woche bewegt

Wache der Solidarität

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Schawuot ist das zweite von drei jüdischen Wallfahrtsfesten. Genau wie Pessach und Sukkot wurde dieses Fest zur Zeit der beiden Tempel mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem begangen. Zugleich ist Schawuot, 50 Tage nach Pessach, ein Erntedankfest.

Vom 11. bis 13. Juni feiert auch die jüdische Gemeinde in Osnabrück Schawuot. Doch in die Freude dürfte sich auch Sorge mischen, denn die Sicherheit und Freiheit jüdischen Lebens sind bedroht. Brandanschläge auf Synagogen, Angriffe auf Menschen jüdischen Glaubens, Beschimpfungen jüdischer Studentinnen und Studenten an Universitäten – die Lage ist seit dem Krieg in Gaza besonders bedrückend. Dem will die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Osnabrück etwas entgegensetzen: durch Begegnung, Information, Gebet und einfache Zeichen der Solidarität. Zeichen gegen Antisemitismus und für Demokratie. 

Gerade an Festtagen sind Jüdinnen und Juden, ihre Einrichtungen und ihre Religion besonders verletzlich. Schon mehrmals gab es deshalb Solidaritätswachen. Und so soll es auch an Schawuot sein. In der Zeit vom 11. bis 13. Juni, jeweils von 18.30 bis 21.30 Uhr, können sich Freiwillige melden, die vor der Synagoge, In der Barlage 41-43, allein durch ihre Präsenz Solidarität mit der jüdischen Gemeinde bekunden können. Anmeldung per E-Mail: winfriedverburg@gmail.com oder Telefon 01 62/2 62 21 00.

Außerdem laden die Religionsgemeinschaften, die am Runden Tisch der Religionen zusammenarbeiten, die Bahá’i-Gemeinde, die Moschee-Gemeinden, die christlichen Gemeinden und die jüdische Gemeinde, wenige Tage vor der Europawahl zum Gebet um Frieden und Demokratie ein: am 6. Juni um 19 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit (vor dem Stadttheater) in Osnabrück.

Unser Grundgesetz ermöglicht seit 75 Jahren Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland. Aber Demokratie ist nicht selbstverständlich, und sie lebt nicht nur von den wichtigen Artikeln in der Verfassung, sondern davon, dass wir sie tragen, beschützen und verteidigen - auch gegen diejenigen, die sie von innen zu untergraben versuchen. 

Anja Sabel