Anfrage

Wer waren die Heiligen Drei Könige?

Die Sternsinger erinnern an sie. In manchen Bundesländern ist ihretwegen sogar Feiertag. Was steckt hinter den Heiligen Drei Königen und ihren Geschenken? 

Als der Stern über der Geburtsstätte Jesu bei Betlehem stehen bleibt, sind die Sterndeuter aus dem Osten „von großer Freude erfüllt“. Sie huldigen dem Jesuskind mit Gaben. So viel wissen wir aus Kapitel zwei des Matthäusevangeliums.
Die Sterndeuter sind Wissenschaftler, die wir heute Astronomen nennen würden. Sie sind einem ungewöhnlich großen Stern gefolgt und waren neugierig, was es mit dem Naturphänomen auf sich hat. Die Astronomen „aus dem Morgenland“ stammen vermutlich aus Persien, dem heutigen Iran. 

Ob einer eine schwarze Hautfarbe hatte, ist nicht überliefert. Diese Frage kann ausschließlich durch den Glauben, dass die Herrscher aus allen Teilen der Erde zur Verehrung des Christus anreisten, beantwortet werden. 
Dabei ist in Mt 2,1-12 nicht ein einziges Mal von drei Weisen oder gar drei Königen die Rede. Es wird nur von den drei Gaben gesprochen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die Gaben sollen zeigen: Dieses Kindlein ist ein wahrer König. Das wertvolle Gold steht als Zeichen für das irdische Königtum, mit Weihrauch verehrten die Priester im Jerusalemer Tempel Gott. Und Myrrhe wurde zum Einbalsamieren der Toten benutzt, was schon auf den Tod Jesu hinweist.

In seiner Jesus-Christus-Biografie merkt Joseph Ratzinger, der jüngst verstorbene Papst Benedikt XVI., an, dass dies zwar wertvolle Geschenke waren, aber nichts, was einer jungen Familie wirklich genützt habe. Hätten die drei Weisen jedoch Windeln, Brei und eine Rassel gebracht, wären sie wohl nie berühmt geworden.

Die Namen, die die Könige angeblich trugen, Caspar, Melchior und Balthasar, sind nicht biblisch überliefert. Ihre Anfangsbuchstaben passen zu dem Segen, den die als Könige verkleideten Sternsinger an die Haustüren schreiben. „C+M+B“ ist aber die Abkürzung für das lateinische „Christus mansionem benedicat“, zu deutsch „Christus segne dieses Haus“. 

Von Michael Maldacker