Die Zahlen aus Fulda, Limburg und Mainz

Wieder mehr Austritte als im Vorjahr

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Der Trend hält an: Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Das zeigt die kirchliche Statistik für das Jahr 2018, die am 19. Juli 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde. Hier lesen Sie alle Zahlen aus den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz.

Bistum Fulda:

  2018 2017
Katholiken 382.442 389.840
Gottesdienstteilnehmer 47.000 (12,4%) 50.000 (12,8%)
Eintritte 58 50
Wiederaufnahmen 102 84
Austritte 3.196 2.503
Taufen 2.316 2.505
Erstkommunion 2.599 2.827
Firmungen 2.127 2.500
Trauungen 662 640
Bestattungen 4.068 4.090

Der Fuldaer Generalvikar Gerhard Stanke bezieht sich in einem kurzen Statement vor allem auf die Zahl der Kirchenaustritte: "Die statistischen Daten machen uns wieder neu die großen pastoralen Herausforderungen bewusst, vor denen wir stehen, besonders im Hinblick auf die gleichbleibend hohe Zahl an Kirchenaustritten", betont er. (pm/Bistum Fulda/sas)

 

Bistum Limburg:

  2018 2017
Katholiken 608.080 623.956
Gottesdienstteilnehmer 54.202 (8,9%) 58.000 (9,4%)
Eintritte 78 80
Wiederaufnahmen 253 281
Austritte 7.791 6.343
Taufen 3.810 3.990
Erstkommunion 4.510 4.686
Firmungen 3.269 3.344
Trauungen 986 987
Bestattungen 6.272 6.407

Georg Franz, Personaldezernent und stellvertretender Generalvikar im Bistum Limburg, zeigt sich besorgt: „Die veröffentlichten Zahlen fordern uns als Bistum stark heraus: Der sexuelle Missbrauch und der Umgang der Kirche mit dem Missbrauch schlagen sich in den Zahlen der Austritte deutlich nieder. Der Protest der Menschen ist hier unverkennbar.“ Viele Menschen hätten ihr Vertrauen in die Kirche verloren. Das Bistum Limburg berate über mögliche Konsequenzen auf Grundlage der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz, so Franz. Außerdem zeige sich an den Zahlen die langanhaltende gesellschafte und kirchliche Entwicklung. Die Kirchenmitglieder seien im Schnitt immer älter und die Kirche spiele eine immer kleine Rolle im Leben vieler Menschen. „Als Kirche sind wir aufgerufen, auf diese Erfahrungen von Entfremdung zu reagieren. Wir müssen realistisch auf unsere Zeit blicken und entschieden und aktiv missionarische Wege gehen, wie wir es mit dem Prozess der Kirchenentwicklung bereits angehen“, sagt Franz. (pm/Bistum Limburg/sas)

Hier geht's zum Statement von Bischof Bätzing zu Kirchenaustritten (erschienen im Februar 2019 in der Serie "Und Tschüss?!").

 

Bistum Mainz:

  2018 2017
Katholiken 718.715 729.602
Gottesdienstteilnehmer 59.714 (8,3%) 64.509 (8,8%)
Eintritte 87 89
Wiederaufnahmen 252 290
Austritte 8.431 6.338
Taufen 4.643 4.918
Erstkommunionen 5.167 5.328
Firmungen 3.746 4.004
Trauungen 1.247 1.247
Bestattungen 7.593 7.743

Bischof Peter Kohlgraf äußert sich in seiner Stellungnahme zur kirchlichen Statistik vor allem zur steigenden Zahl der Kirchenaustritte. Bei vielen Menschen liege vor einem solchen Schritt eine lange Zeit der Entfremdung. Der Austritt sei dann der letzte konsequente Schritt. Für andere seien vor allem Skandale der Auslöser für den Austritt: "Menschen entschieden sich, die Kirche zu verlassen, weil sie massiv enttäuscht sind, und die Vertreter der Kirche nicht mehr als glaubwürdige Zeugen annehmen können. Gerade im Hinblick auf die Verbrechen gegen Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene hat die Kirche viel von ihrer Glaubwürdigkeit verloren", so der Mainzer Bischof. Die Kirche müsse nun zeigen, "dass sie alles tut, um sich ihrer Verantwortung zu stellen". Bischof Kohlgraf verweist auf das Aufklärungsprojekt "Erfahren. Verstehen. Vorsorgen." mit dem Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber, das im Bistum angelaufen ist. (tob/MBN/sas)

Hier geht's zum Statement von Bischof Peter Kohlgraf zu Kirchenaustritten (erschienen im Februar 2019 in der Serie "Und Tschüss?!").