Reaktionen auf den Tod von Kardinal Lehmann
Wir trauern um den Kardinal
Die Nachricht von seinem Tod berührt viele Menschen. Mit Kardinal Karl Lehmann ist ein großer Mensch von uns gegangen, schreibt sein Nachfolger Peter Kohlgraf im Nachruf. So empfinden es auch zahlreiche andere Menschen. Nicht nur Katholiken, nicht nur im Bistum Mainz. Von Maria Weißenberger.
„Ich bin sehr traurig über den Tod von Kardinal Lehmann“, schreibt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dankbar denkt sie an die guten Gespräche mit dem Kardinal, der als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz der „prägende Kopf“ der katholischen Kirche gewesen sei. Er habe sie mit seiner intellektuellen und theologischen Kraft begeistert und sei dabei immer auch voll bodenständiger Lebensfreude gewesen. „Er war ein begnadeter Vermittler, zwischen den deutschen Katholiken und Rom, im Geist der Ökumene zwischen den christlichen Kirchen, genauso aber zwischen Christen und den Gläubigen anderer Religionen.“
Als großen Brückenbauer würdigt auch der Limburger Bischof Georg Bätzing den Kardinal. Er habe immer wieder Kontaktpunkte zwischen Kirche und Gesellschaft gesucht. Für Wissenschaftler, Politiker und Vertreter aus Wirtschaft und Arbeitswelt sei er ein gesuchter Gesprächspartner gewesen. Immer habe er sich für die Ökumene eingesetzt. „Wenn wir heute sagen, uns verbindet viel mehr als uns trennt, dann ist das nicht zuletzt Frucht des jahrzehntelangen ökumenischen Dialogs, für den er sich kontinuierlich einsetzte“, schreibt Bätzing.
Ein Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs „Ein lieber Weggefährte“ war Lehmann für den Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen. „Auch wenn es oft geschichtliche Umbrüche sind, die kirchlich und gesellschaftlich eine neue Zeit heraufführen, so braucht es doch Menschen, die einen epochalen Wandel begleiten und gestalten. Kardinal Lehmann war für mich ein Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs“, schreibt er.
Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr, der bis 2014 Weihbischof in Mainz war, würdigt Lehmann als „nicht nur theologisch höchst gebildeten Kirchenmann mit einer tief verwurzelten Frömmigkeit“. Er habe über „unglaublich viele Verbindungen in die Gesellschaft“ verfügt und dabei nie den Blick für den einzelnen Menschen verloren. „Ich trauere um einen guten väterlichen Freund.“ Sehr eingesetzt habe sich Lehmann auch für die Gläubigen in Ostdeutschland, schon zu Zeiten der DDR.
Kardinal Lehmann war geachtet, geschätzt und beliebt – nicht nur bei Prominenten, nicht nur als großer Theologe. Er hat vor allem auch die Herzen der Menschen gewonnen – weil er ein Mensch mit Herz war.
Zur Sache: Beisetzung im Mainzer Dom
Das Requiem zur Beisetzung von Kardinal Lehmann findet am 21. März um 15 Uhr im Mainzer Dom statt. Es wird live vom Hessischen Rundfunk und vom Südwestrundfunk übertragen.
Details zum Ablauf der Beisetzung und zur Übertragung/Teilnahme am Requiem lesen Sie hier.
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