Diözesanmuseum Osnabrück
14 Figuren an der Krippe
Vielleicht hätte man die Krippe üppiger gestalten können: Weil es weder Engel noch Könige gibt, sind bei der sogenannten Schirmeyer-Krippe im Diözesanmuseum nur 14 Figuren zu sehen. Dafür haben sie etwas Besonderes.
14 Figuren umfasst die Krippe, die im Mittelpunkt der 2021er Krippenausstellung im Osnabrücker Diözesanmuseum steht. Sie stammt aus dem Besitz der Osnabrücker Familie Schirmeyer und wurde 1904 von den Schwestern vom armen Kinde Jesu in Aachen hergestellt. Das Besondere: Hände, Füße und Köpfe der Figuren sind aus Wachs geformt und bemalt.
Gerhard Lohmeier, Krippenexperte und Vorsitzender des Vereins der Krippenfreunde Osnabrück-Emsland, erzählt in einem Aufsatz über die Krippe, dass damit nur die Szene der Geburt sowie der Anbetung Jesu durch die Hirten dargestellt werden kann, denn es fehlen sowohl die Heiligen Drei Könige als auch die Engel. Auch sind keine weiteren Tiere vorhanden, lediglich die Schafe der Hirten.
Wenn Hände, Füße und Kopf der Figuren bemalt waren, wurden die Köpfe auf einem Holz befestigt, das den Körper bildet. Die Hände und Beine wurden auf einen Draht gesteckt und ebenfalls am Holz befestigt. Über den Körper wurde ein in Leim getauchter Leinenstoff gelegt, ausmodelliert und schließlich bemalt.
Exakt und feinfühlig hätten die Ordensfrauen gearbeitet, schreibt Lohmeier. „Vor allem am Schleier und am Mantelsaum von Maria ist zu erkennen, wie gefühlvoll die Farben aufgetragen wurden. Die Tiere, Ochs und Esel, sind aus Holz geschnitzt und wurden wohl aus einer Schnitzerei bezogen.“
Informationen zur Osnabrücker Krippenausstellung gibt es hier.
Auch in Bersenbrück hat der Krippenverein eine Ausstellung bestückt. Krippen aus aller Welt sind im Museum im Kloster (Stiftshof 4) unter dem Leitwort „Frohe Botschaft – Bunte Vielfalt“ zu sehen. So tragen Maria, Josef, das Jesuskind sowie die Hirten und Könige die jeweilige typische Kleidung des Landes oder Kulturkreises und es stehen statt Ochs und Esel Antilopen, Pumas oder Ameisenbären an der Krippe. Des Weiteren werden eine über zehn Meter lange Krippe aus Grulich sowie moderne Künstlerkrippen präsentiert. Die Ausstellung in Bersenbrück geht bis 15. Januar 2022 und ist donnerstags, freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.