Wohltätigkeitslauf der Wohnungslosenhilfe im Selbstversuch

14 Kilometer mit sportlichem Ehrgeiz

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Laufen für die gute Sache – unser Volontär Christoph Brüwer hat das ausprobiert und berichtet über seine Erfahrungen beim Wohltätigkeitslauf des Förderkreises Wohnungslosenhilfe in Osnabrück.


Kirchenbote-Volontär Christoph Brüwer ist beim Charitylauf des Fördervereins Wohnungslosenhilfe mitgelaufen. Foto: Thomas Osterfeld

Die Oberschenkel und Waden werden ein letztes Mal gedehnt, die Beine ausgeschüttelt, bevor der Charitylauf (Wohltätigkeitslauf) für den Förderkreis Wohnungslosenhilfe in Osnabrück beginnt. Ich merke, dass viele Läufer sich länger kennen und gleich in Gruppen am Lauf teilnehmen. Selbst als Organisatorin Heidrun Martinez die Läufer und Walker begrüßt, plaudern viele der 260 Sportler deshalb noch angeregt vor der Startlinie.

„Heidrun, die Vierzehner so wie letztes Jahr?“, fragt ein Läufer nach dem Verlauf der 14-Kilometer-Strecke. „Ja, wieder Richtung Atterfeld“, antwortet Martinez. Sie läuft in diesem Jahr nicht selbst mit, sondern steht als Streckenposten an einer Weggabelung. Zum 14. Mal findet der Charitylauf in Osnabrück statt – und zum 14. Mal hat die Sozialarbeiterin beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) ihn organisiert. „Wir erreichen so eine ganz andere Zielgruppe, die zu anderen Veranstaltungen nicht kommen würde“, erzählt sie.

Zusammen zählen wir Läufer und Walker von zehn herunter und starten als eine große Gruppe von der Terrasse der Hochschule Osnabrück. Nach den ersten Kilometern teilt sich die Gruppe aber bald auf in schnelle und langsame Läufer. Die Gespräche werden größtenteils eingestellt und der sportliche Ehrgeiz der Teilnehmer wächst. Anfangs fühle ich mich sehr gut und ziehe an einzelnen Läufertrauben vorbei. Nach den ersten paar Kilometern bereue ich diesen Übermut aber: Ich bin komplett außer Atem und kann mit meinen Vorderleuten nicht mehr mithalten. So laufe ich einige Kilometer lang allein zwischen zwei größeren Läufergruppen und habe die Gelegenheit, auf die Umgebung zu achten.

Für den geübten Hobby-Läufer eine durchschnittliche Zeit

Die 14-Kilometer-Strecke führt über Straßen und Waldwege, vorbei an Feldern und Höfen. Der Duft in der Nase wechselt meist zwischen Tannengrün und Kuhstall. Nach acht Kilometern kommt die Verpflegungsstation mit Zitroneneistee und Orangenspalten. Ich bin froh über die kurze Pause bevor ich wieder weiterlaufen muss. Die Strecke führt mich wieder zurück Richtung See und vorbei an watschelnden Enten und Küken, die mich auf dem Weg zum Ziel noch einmal kurz aufhalten.

Die Laufstrecken sind vier, sieben und 14 Kilometer lang, die Walking-Strecken vier und sieben Kilometer. Die Teilnahme am Charitylauf kostet Läufer und Walker zehn Euro, Schüler und Studenten zahlen 5 Euro Startgeld. Das Geld und die Spenden der Unternehmen und Verbände, die den Lauf unterstützen, geht an den Förderkreis der Wohnungslosenhilfe. Der fördert damit verschiedene  Projekte wie die Straßenzeitung „abseits“ oder die Tageswohnung für Wohnungslose.

Eine Stunde, 16 Minuten und 14 Sekunden habe ich letztlich für die 14 Kilometer gebraucht. Für mich als geübten Hobby-Läufer eine eher durchschnittliche Zeit – aber darum geht es mir wie vielen anderen Läufern gar nicht. Aus diesem Grund wird auch die Zeit der Läufer nicht offiziell gestoppt und es gibt keine Siegerehrung. Im Fokus steht die Spende für Wohnunglose in Osnabrück. Und dafür sind insgesamt 3400 Euro zusammengekommen.