Auf den Spuren von Mose
In den Räumen der Gemeinde Heilige Familie lädt ein Escape Room zum Besuch ein. Es müssen anhand biblischer Geschehnisse Aufgaben gelöst werden, um ihn „ins Gelobte Land“ verlassen zu können. Vorwissen ist nicht nötig.
Man spürt den Sand unter den Händen, sieht eine Pyramide, Schilf und den Stab, mit dem Mose das Meer teilte. Diese Dinge nehmen den Besucher mit auf eine Reise durch Moses Leben vom Nil bis ins Gelobten Land. Und zwar in einem einzigen Raum, der zudem zum Knobeln einlädt und verblüffende Erkenntnisse sowie überraschende Wendungen parat hält. Es ist der biblische Escape Room im Gemeindehaus der Kirche Heilige Familie am Tannenweg in Langenhorn.
Begleitheft bietet Hilfestellungen
Das Konzept: In einer Stunde müssen alle Aufgaben gelöst sein, um „ins Gelobte Land“ zu kommen, also den Escape Room wieder verlassen zu können. Daher auch der Name. Eine Hilfestellung dabei bietet die Geschichte Mose, die in einem Begleitheft geschildert wird. Wenn das Ziel erreicht ist, wartet „im Land, wo Milch und Honig fließen“ eine Überraschung, für die sich der knifflige Weg wirklich lohnt.
Den Anstoß, solch einen Raum mit Rätseln zu christlichen Themen zu gestalten, habe Pastoralreferent Sebastian Fiebig gegeben, berichtet Lisa Abel. „Dann ging es bei mir im Kopf los“, sagt die ehrenamtliche Mitarbeiterin, die den Escape Room zusammen mit ihrer Mutter Elisabeth Ringhof gestaltete. Auf einer Zugfahrt kam ihr plötzlich die zündende Idee: um das Thema Mose sollte es gehen. „Es belebte meine 84-jährige Mutter richtig. Plötzlich brachte sie Dinge von zu Hause mit, die man für den Raum verwenden konnte, und begann mit dem Basteln.“
Ein halbes Jahr lang tüftelten beide an dem Konzept. Freunde und Bekannte spielten die Aufgaben durch, damit die Rätsel optimiert werden konnten. Anfang der Sommerferien war es dann soweit: Der Escape Room wurde erstmals eröffnet, und zwar in der Kirche St. Hedwig in Norderstedt, die ebenfalls zur Pfarrei Katharina von Siena gehört. Die Materialien für den Raum „passen in fünf Bananenkisten“, sagt Lisa Abel. Er könne schnell überall auf- und abgebaut werden. So war dann auch der Umzug nach Langenhorn kein Problem.
Spaß und Teamgeist stehen im Vordergrund
Sind die Aufgaben doch mal zu knifflig und geht es nicht weiter, ist das kein Problem. Nebenan sitzt jemand, der einem über den Jordan, der in dem Raum abgebildetet ist, Hinweise in Form von kleinen Zetteln zukommen lässt. „Manche brauchen mehr Hilfe, andere weniger“, sagt Anja Jakobs, eine der ehrenamtlich Helfenden im Escape Room. „Ich fiebere immer so richtig mit und freue mich, wenn die Stationen geschafft werden.“ Versteckt hinter einen Vorhang lauscht sie ganz genau auf die Geschehnisse, die im Raum vor sich gehen.
„Am meisten freut es uns, wenn unsere Besucher Spaß bei der Sache haben und ein Teamgefühl entwickeln“, sagt Lisa Abel. Am besten sei der Raum für Familien oder Kleingruppen von Jugendlichen und Erwachsenen geeignet.Selbstverständlich gelten dort auch die jeweils aktuelle Corona-Hygieneregeln, an denen sich die Größe der Gruppe und Anzahl der Haushalte orientieren. Mit Hilfe von älteren Mitspielern können auch Grundschüler die Aufgaben lösen.
Der Escape Room ist für jeden etwas, der gerne knobelt. „Wir haben total Spaß am Basteln gehabt, aber dass das solche Kreise zieht, hätte ich nicht gedacht“, sagt Abel. Die Gestalterinnen des Raums können sich deshalb gut vorstellen, dass er auch in anderen Gemeinden aufgebaut wird oder Escape Rooms zu anderen christlichen Themen entstehen. „Ich hatte schon mal einen leichteren Escape Room zu der Geschichte von Jona für Erstkommunionkinder erstellt“, sagt Lisa Abel. Auch Pastoralreferent Sebastian Fiebig hat schon viele Ideen für weitere Escape Rooms.
Anmeldungen für den Escape Room sind per E-Mail an Pastoralreferent Sebastian Fiebig unter fiebig@kvs-hh.de zu richten.
Text u. Foto: Anna Neumann