Unterstützung für junge Leute

Aus dem Kloster wird ein „Kompass“

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Menschen spazieren durch einen Garten
Nachweis

Foto: Andreas Hüser

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Auf dem Weg zum Rundgang durch die neuen Räume: Schwester Karola ist dabei. 

Malteser eröffnen in Schwerin eine Wohneinrichtung für Jugendliche

„Das ist die ideale Lösung. Genau das, was wir wollten“, sagt Schwester Karola Wamhoff. Zusammen mit Schwester Benedicta gehörte sie zu den Gästen, die einen Rundgang durch das künftige Malteser-Wohnprojekt „Kompass“ machten. Noch im Winter war das Haus neben der St. Andreas-Kirche ihr Kloster „Maria Frieden“ gewesen. Die Missionsschwestern vom heiligen Namen Mariens mussten dieses Kloster aufgeben – und suchten nach guten Nachfolgern. Auf der Suche waren auch die Malteser. „Wir hatten schon länger eine intensivpädagogische Einrichtung für Jugendliche geplant und waren im Kontakt mit dem Jugendamt“, sagt Sebastian Schilgen, Geschäftsführer der Malteser Werke. „Das Problem ist dabei ja immer die fehlende Immobilie. Aber dann wurde das Kloster frei, das ideal für dieses Projekt ist.“ Die Schweriner Malteser brachten beide Seiten zusammen. Und am 7. Juli spendete Propst Georg Bergner den neuen Segen für das segensreiche Haus. 
 

Am Wochenende wird selbst gekocht: die Regionalleiter Susann Bartkowiak und Sven Vierus präsentieren die Kompass-Küche. Foto: Andreas Hüser

Noch wohnt niemand in den 14 blitzsauberen Einzelzimmern mit eigenem Bad und Blick ins Grüne. Das wird sich in Kürze ändern. Zwei Wohngruppen à sieben Personen sollen hier einziehen, Kinder ab zehn Jahren und Jugendliche, die von 16 Fachkräften begleitet werden. „Wir beginnen mit einer Gruppe“, sagt Susann Bartkowiak, Regionalleiterin Jugendhilfe bei den Malteser Werken. „Im Oktober soll die nächste kommen. Es werden hier Jugendliche einziehen, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen oder unter psychischen Belastungen stehen, unter psychischen Krankheiten wie Depressionen leiden.“

Immer mehr Jugendliche sind psychisch belastet

Dass das Haus voll wird, daran hat Susann Bartkowiak keinen Zweifel. Die Zahl an Jugendlichen mit psychischen Belastungen steigt und damit auch der Bedarf an therapeutischer und pädagogischer Hilfe. Die meisten werden längere Zeit bleiben. Noch sind alle Wände weiß gestrichen, aber jeder Bewohner wird sein Zimmer selbst gestalten können. Auf dem Plan für Küchendienst, Fegen und Staubsaugen steht noch kein Name. Am Wochenende werden die Gruppen selbst kochen, im Gemeinschaftsraum warten ein Fernseher und noch ungeöffnete Gesellschaftsspiele: Halli Galli, Phase zehn, Scotland Yard. Den Namen der neuen Einrichtung im ehemaligen Kloster Maria Frieden hat sich das Team der Beschäftigten selbst ausgesucht: „Kompass“. Eine Art Kompass steht schon im Flur. Aber diese Holzscheibe zeigt nicht die Himmelsrichtungen, sondern den Kreis der  Rittertugenden der Malteser. Tapfer sein, Standhaft bleiben, fair urteilen, Geduld bewahren – solche Qualitäten werden in diesem Haus alle gut gebrauchen können, die Jugendlichen ebenso wie ihre Begleiter. 

Andreas Hüser