Neues Material zur Vorbereitung auf die Erstkommunion
Bei Gott zu Hause
Beate Kuhn mit dem neuen Material. Neben ihr waren Pfarrer Marko Dutschke aus Cottbus, Beate Kiesewetter aus Berlin und Marietta Giese aus dem Eichsfeld im Team tätig. Foto: Holger Jakobi |
Pünktlich zum Beginn der Erstkommunionvorbereitung gibt es den neuen Kurs „Bei Gott zu Hause“ aus dem Leipziger St. Benno Verlag. Dieser löst das bisherigen Material „Zeichen der Liebe“ ab. Der neue, in der Praxis erprobte Kurs ermöglicht Katecheten, Pfarrern und Ehrenamtlichen einen besonders flexiblen Kommunionunterricht.
Breite der Diaspora berücksichtigt
Erarbeitet wurde das umfangreiche Material von einer Gruppe von Pfarrern, Gemeindereferentinnen und Ehrenamtlichen aus mehreren Diözesen. Mit dabei war Beate Kuhn, die zu Beginn des Prozesses als Referentin für Kinderseelsorge im Bistum Erfurt tätig war und heute als Gemeindereferentin in Jena mit den neuen Materialien arbeitet. Dabei macht sie die Erfahrung, dass die angebotenen Katechesen verstanden und angenommen werden. Eltern erklärten sich unter anderem bereit, eigene Gruppen zu leiten. „Uns war wichtig, dass die gesamte Breite der ostdeutschen Diaspora im neuen Material Berücksichtigung findet. In Berlin sieht es anders aus als im Eichsfeld oder in Erfurt. Auf all diese Situationen wollten wir Rücksicht nehmen und ein für alle gut brauchbares Material erstellen“, so Beate Kuhn.
Unterstützt und begleitet wurde der Kurs „Bei Gott zu Hause“ vom Pastoraltheologen Prof. Albert Biesinger, der mit einem Team der Universität Tübingen bereits ein eigenes Projekt mit dem Titel „Gott mit neuen Augen sehen. Wege zur Erstkommunion“ erstellt hat. Besonders wichtig ist Albert Biesinger, dass die Familien in den Blick genommen werden. Er sagt: „Diesen Ansatz halte ich für richtig. Die Einbindung der Familien ist mit Blick auf die aktuelle Forschung dringend nötig.“ Zudem zeigen die vorhandenen Ergebnisse, dass die Glaubensvermittlung den Eltern helfen kann, ihre Gottesbeziehung zu stärken. Ist es doch oft so, dass deren Religiosität eher schwach ausgeprägt oder kaum noch vorhanden ist. Von daher steht die Option Familienkatechese im Mittelpunkt, so Albert Biesinger. „Da ich mich seit 20 Jahren mit der Familienkatechese beschäftige, bin ich sehr froh darüber, dass es jetzt ein weiteres Modell gibt, das dieses Anliegen berücksichtigt.“ Albert Biesinger erhofft sich, dass die Familienkatechese im Kurs „Bei Gott zu Hause“ die Eltern befähigt, ihre Kinder auf dem Weg des Glaubens kompetent zu begleiten.
Begleitet wurden die Autoren von Patricia Fritsch vom St. Benno Verlag. Sie betont, dass der alte Erstkommunionkurs „Zeichen der Liebe“ heute nicht mehr genügt. Inzwischen seien es zunehmend die Eltern selbst oder Ehrenamtliche, welche zu Hause oder in den Gemeinden die Vorbereitung zur Erstkommunion leisten. Gerade ihnen soll der neue Kurs Unterstützung, Basis und Hilfe sein. Insgesamt gibt es jetzt eine breite Materialauswahl zu „Bei Gott zu Hause“: eine Kindermappe, ein Kinderbuch, Materialbücher – zu Gruppenstunden, Familientagen und einem Wochenkurs – eine CD und einen kleinen Gebetsschatz zur Erstkommunion. Hinzugefügt wurde zudem ein Gesellschaftsspiel. Dieses hilft den Kindern, die heilige Messe spielend erlebbar zu machen. Dazu gibt es unter www.bei-gott-zu-hause.de eine Online-Plattform mit weiterführendem Material, auf das immer wieder via Smartphone oder Tablet zugegriffen werden kann.
Erstkommunion fordert die ganze Familie
Beate Kuhn weist darauf hin, dass „Bei Gott zu Hause“ kein Unterricht ist, sondern Freude vermitteln soll. Glaube darf erlebbar werden. „Es geht um die Frage, was es heißt, heute an Gott zu glauben. Es geht darum, dass die Erstkommunion keine Sache des Kindes ist, sondern eine der Familie.“ So werden die Eltern persönlich angesprochen und eingeladen, mit ihren Kindern zu beten und nachzudenken.
Mit dabei im Team der Autoren war Marietta Giese, die über 25 Jahre ehrenamtlich in der Erstkommunionvorbereitung der Gemeinde St.-Maria-Magdalena Leinefelde tätig war. Ihr ist es ein Anliegen darauf hinzuweisen, dass es nach der Erstkommunion weitergeht, dass die Kinder und ihre Eltern ihren Glaubensweg gestärkt gehen können. Sie sagt: „Ich wünsche mir, dass wir viele Kinder und Familien erreichen, um einen Zugang zur Eucharistie zu finden. Es ist wie ein in die Herzen gelegter Samen und ich hoffe, dass dieser mit Gottes Hilfe aufgehen kann.“
„Bei Gott zu Hause“-Workshops finden auf der pastorale! im Magdeburger Roncallihaus am 19. und 21. September jeweils von 16.45 bis 17.45 Uhr statt.
Von Holger Jakobi