Bewahrung der Schöpfung ist Dauerthema im Kindergarten Worbis

Bienen immer im Blick

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Die Bewahrung der Schöpfung ist Dauerthema im Sankt Elisabeth Kindergarten in Worbis. Besondere Zuwendung von Kindern, Eltern und Erziehern gilt der Vermeidung von Plastik und den Bienen.

Überall im Kindergarten, in den Gruppenräumen, Fluren und im Treppenhaus wird das Bienenprojekt lebendig.    Foto: Christine Bose

Fragen im Elternbrief „Bienenpost“ des katholischen Sankt Elisabeth-Kindergartens Worbis mit Leiterin Edith Beykirch: „Wussten Sie, dass es schon zur Zeit der Dinosaurier vor zirka 100 Millionen Jahren Bienen gab? Woher man das weiß? Durch Bernsteinfunde mit eingeschlossenen gestreiften Insekten.“ „Was tat Meisterdetektiv Sherlock Holmes im Ruhestand?“ Kaum zu glauben, da war er Imker. Eltern und Kinder sind eingeladen: „Werden wir zu Meisterdetektiven, wenn`s um Bienen geht. Begeben wir uns auf Entdeckertour durch das Reich der Wild- und Honigbienen.“

„Schluss mit Plaste. Welche Ideen haste?“
Seit einigen Wochen beleben Bienen jeglicher Art, keine lebenden, sondern gebastelte, das Haus in der Schlaggasse, verbunden mit ganz vielen Informationen über die fleißigen Tierchen. Zur „Entdecker-Ecke“ am Eingang gehört eine große Bienenwachskerze. Im Jahr 2019 war der Worbiser Kindergarten Sieger des bundesweit ausgeschriebenen Umweltprojektes „Schluss mit Plaste, welche Ideen haste?“ Schon damals hatten sich die Erzieherinnen vorgenommen, sich auch nach Erhalt dieser Auszeichnung weiterhin Gedanken darüber zu machen, wie sie die ihnen anvertrauten aktuell 155 Kinder, von denen einige in die Bienengruppe gehen, und deren Eltern weiterhin mit neuen Umwelt-Ideen begeistern können.
Vom Projekt „Die Biene und ich – Ein Geschenk Gottes“, ins Leben gerufen vom Team Kinder und Jugend im Bistum Erfurt, fühlten sie sich 2021 besonders angesprochen und bestellten das Aktionspaket mit Informationen, Rätseln, Bastelvorlagen zu den Themen „Hallo Biene!“, „Flüssiges Gold“, „Beschützerinnen und Beschützer der Bienen“, „Von Blüte zu Blüte“ und „Es werde Licht – Ein Lob auf das Werk der Bienen“. Kinder und Erwachsene haben sich sehr darüber gefreut, dass ihr Wunsch so schnell erfüllt wurde und möchten sich herzlich bedanken. Anhand des vielfältigen Materials, das zu kreativem Tun anregt, erfahren die Mädchen und Jungen unter anderem: Es gibt Wildbienen und Honigbienen. Über Bienen wird schon in der Bibel erzählt. Wissenswertes hören sie über das Leben des heiligen Ambrosius und des heiligen Bernhard, den beiden Schutzpatronen der Bienen. Es ist gar nicht so schwer, den Bienen zu helfen, nämlich mit für sie nützlichen „Saatbomben“, die sich schon von kleinen Kinderhänden aus Erde und Blumensamen formen lassen. Beim Thema „Es werde Licht“ kann jedes Kind seine eigene Bienenwachskerze herstellen.

Umweltschutz in kleinen Schritten
Das sind nur einige Beispiele. Beobachtungsgänge führen die Mädchen und Jungen in die Natur, hin zu Blumen, blühenden Bäumen und Bienen. Gedichte, Lieder, Bilder geben Auskunft über ein Bienen-Leben. Die Kinder lernen passende Lieder und Fingerspiele, haben beispielsweise die Möglichkeit, eine Blumenwiese zu malen, ein eigenes Bienenbuch zu gestalten, mit Gedichten, Liedern und Bildern. Für den 20. Mai, den Weltbienentag, war ein Besuch beim Imker geplant, aber mit einer besonderen Vorbereitung, denn die Sankt-Elisabeth-Kinder hatten eigens zu diesem Zweck Imkerhüte gebastelt. Kuchenbacken war für diesen Tag ebenfalls angesagt, selbstverständlich nicht irgendeine Sorte, sondern Bienenstich.
Edith Beykirch, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten die Meinung, wonach Lehrbücher zwar Wissen vermitteln, aber kein alleiniger Ersatz für eigene Erlebnisse in der Natur sind und nennen das „Bewahrung der Schöpfung in kleinen Schritten, in großer Gemeinschaft.“ Übrigens: Auf dem Kindergartengelände wohnen höchst lebendigeBienen. Am Insektenhotel, das hier bereits vor der Aktion des Bistums Erfurt existierte, summt es. Die Mädchen und Jungen wissen: Das sind unsere Wildbienen.

Von Christine Bose