Folgen der Pandemie in Entwicklungsländern
Bornhorst: Corona stärkt globale Solidarität
Die Corona-Pandemie trifft ärmere Länder besonders hart. Doch die Solidarität mit ihnen könnte durch die Krise einen deutlich Schub bekommen, sagt Bernd Bornhorst, Vorsitzender des Verbands deutscher Nichtregierungsorganisationen.
Die globale Solidarität bekommt nach Überzeugung von Venro-Chef Bernd Bornhorst "einen positiven Schub" durch die Corona-Pandemie. "Ich glaube nicht, dass man die armen Länder einfach im Stich lassen wird", sagte der Vorsitzende des entwicklungspolitischen Dachverbands dieser Zeitung. "Dafür ist uns doch jetzt viel zu deutlich vor Augen geführt worden, dass wir Probleme nur gemeinsam bewältigen können."
Solidarität sei manchmal ein flüchtiges Gut. "Wenn die medialen Scheinwerfer ausgeschaltet werden, vergessen die Menschen oft humanitäre Krisen", erklärte Bornhorst, der zugleich Leiter der Abteilung Politik und Globale Zukunftsfragen beim katholischen Hilfswerk Misereor ist. "Aber die Scheinwerfer leuchten gerade weltweit und ich glaube, dass dies so bleibt." Die Menschheit werde die Corona-Krise nicht so schnell vergessen.
Laut dem Entwicklungsexperten hat die Spendenbereitschaft der Deutschen in den vergangenen Monaten nicht nachgelassen. "Das Schicksal der Menschen in Afrika, Asien oder Lateinamerika hat uns nicht kaltgelassen - vielleicht auch, weil uns bewusst ist, dass wir verhältnismäßig gut durch die Krise kommen."
Bornhorst betonte, dass die Krise in ärmeren Ländern dramatische Folgen habe und diese nun verstärkt Hilfe der internationalen Gemeinschaft bräuchten. "Wir dürfen jetzt nicht weitermachen wie vorher. Wir müssen regionale Wertschöpfungsketten stärken, einzelne Staaten entschulden und ihre Gesundheitssysteme stärker ausbauen."
Das vollständige Interview mit Bernd Bornhorst lesen Sie in der aktuellen Ausgabe Ihrer Kirchenzeitung.
kna