"Leben und Tod" mit vielfältigen Beiträgen

Bremer Kongress nur online

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Der Fachkongress "Leben und Tod" findet aufgrund der Corona-Pandemie am 8. und 9. Mai nicht in den Bremer Messehallen statt, sondern kostenfrei im Internet. Unter dem Motto „Leben und Tod vernetzt – gemeinsam von zu Hause“ stehen ab Freitag, 9 Uhr, vielfältige Beiträge zur Verfügung.


Durch die Bremer Messehallen flanieren - das geht in diesem Jahr nicht. Das Kongressprogramm "Leben und Tod" findet ausschließlich digital statt. Foto: Leben und Tod/Steffen Girsch

Darüber hinaus gibt es an beiden Tagen ab 10 Uhr ein abwechslungsreiches Live-Programm - alles zu finden unter www.leben-und-tod-vernetzt.de oder unter www.leben-und-tod.de. Nachfolgend einige ausgewählte Themen:

Was lebt, das stirbt – Kindern den Tod erklären: Knietzsche, der kleinste Philosoph der Welt, erklärt Kindern die wichtigen Themen des Lebens, so auch den Tod. Wie ist der Lauf des Lebens? Was passiert nach dem Tod? Und wie fühlt sich Trauer an? Kindgerechte Antworten liefert Autorin Anja von Kampen in Comic-Videos und in ihrem Buch „Knietzsche und der Tod – Alles über die normalste Sache der Welt“.

Sport – gemeinsam von zu Hause: Nach dem Mord an ihrer Schwester im Jahr 2013 findet die Österreicherin Katrin Biber mit Hilfe des Sports zurück ins Leben und entwickelt das Trainingskonzept „SeelenSport®“. Mit dem Besten aus verschiedenen Sportarten, wie sie selbst sagt, möchte sie Betroffenen in ihrer Trauer helfen. 

Online trauern – wie das Internet die Bestattungskultur verändert: Gedenkseiten bei Facebook, Trauerforen oder -videos auf Youtube: Bereits vor der Coronakrise haben Menschen das Internet genutzt, um den Tod eines Verstorbenen zu verarbeiten. Doch in Zeiten, da Beerdigungen und Trauerfeiern nicht in gewohnter Weise stattfinden können, erfährt die digitale Kommunikation mit Videogesprächen und Livestreaming eine neue Bedeutung. Einen aktuellen Überblick gibt Trauerrednerin Birgit Aurelia Janetzky in ihrem Live-Vortrag mit anschließendem Austausch „Alles online? Trauer und Bestattungskultur, wenn die Nähe fehlt“ (Freitag, 8. Mai, von 16.30 bis 17.30 Uhr).

Ein Buch über Tod und Trauer, Liebe und Verstehen: Jasmin Schreiber liest Auszüge aus ihrem Debütroman „Marianengraben“, der im Februar 2020 auf Platz 13 der Spiegel-Bestsellerliste eingestiegen ist. Er handelt von Paula, die nach einem schrecklichen Unfall in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise.

It’s a Match – Deutschlands erste Online-Trostpartner-Vermittlung: Jen und Hendrik haben „TrostHelden“ gegründet, um trauernde Menschen mit einem ähnlichen Schicksal zusammenzubringen. Die digitale Matching-Methode berücksichtigt die Art des Verlusts und die Lebensumstände des Hinterbliebenen, denn eine junge Frau, die ihren Verlobten verloren hat, trauere anders als eine Frau, die ihren Mann nach 50 Jahren Ehe gehen lassen müsse, sagen die Gründer. Das Angebot soll noch in diesem Jahr starten, auf der "Leben und Tod vernetzt" stellen sie das Projekt vor (Samstag, 9. Mai, 13.45 bis 14 Uhr).

Organspende – ja, nein, vielleicht?: Im April 2019 wurde Krankenhäusern per Gesetz mehr Zeit und Geld für Organtransplantationen eingeräumt. Eine Widerspruchslösung bei der Organspende wurde zu Jahresbeginn mit deutlicher Mehrheit im Bundestag abgelehnt. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Wie ist die Situation für Patienten, die auf ein lebensrettendes Organ warten oder für trauernde Angehörige? Sonja Schäfer, Organspendebeauftragte von Bremen/Bremerhaven, gibt im Live-Vortrag einen Überblick und beleuchtet die ethischen Aspekte des Themas (Samstag, 9. Mai, 13.00 bis 13.30 Uhr).

Abschiednehmen in Zeiten von Corona: Was tun, wenn ein Angehöriger oder guter Freund in Zeiten stirbt, in denen ein persönlicher Abschied nicht möglich ist? Die Macher von Sarggeschichten geben im Videoblog Tipps, wie man auch aus der Ferne mit einfachen Mitteln Nähe zum Verstorbenen herstellen und Abschied nehmen kann – zum Beispiels mittels Foto oder Brief.

Ende gut. – der Podcast: Mit nicht einmal 30 Jahren gründeten Victoria und Evgeniya eine digitale Beratungsplattform rund um das Thema Lebensende. Zu ihrem Portfolio gehört auch der Podcast „Ende gut.“. Im Gespräch mit Psychologen, Bestattern, Buchautoren und weiteren geht es um den Tod als Tabuthema oder auch die Organisation und Kosten einer Bestattung.

Ich will nicht mehr leben – Umgang mit Suizidgedanken: Krisen gehören zum Leben, Gedanken an den Tod auch. Doch wie spreche ich jemanden darauf an, wenn ich befürchte, dass er nicht mehr leben will? Und was kann ich für mich selbst tun, wenn die Suizidgedanken in meinem Kopf immer größer werden? Chris Paul ist Leiterin des TrauerInstitut Deutschland und arbeitet seit Jahrzehnten mit Suizidhinterbliebenen. In ihrem Live-Vortrag „Ansprechen von Lebensmüdigkeit und zum Umgang mit Suizidtrauer“ gibt sie Tipps für Betroffene, nennt Hilfestellungen und Ansprechpartner (Samstag, 9. Mai, 11.00 bis 11.45 Uhr).

Mimik erkennen und verstehen: Einige Menschen besitzen diese Fähigkeit, andere können lernen, sich emphatisch auf ihr Gegenüber einzustellen und angemessen in Gesprächen zu reagieren. Margarete Stöcker ist Diplom-Pflegewirtin und spezialisiert auf den Bereich Mikroexpressionen für Sozial- und Gesundheitsberufe. In ihrem Videovortrag „Mimikresonanz – Gefühle erkennen und verstehen bis zum Schluss“ zeigt sie, wie auch kaum sichtbare Emotionen im Gesicht wahrgenommen werden können (Freitag, 8. Mai, 12.00 bis 12.45 Uhr).