Corona-Infektion stoppt Gottesdienste in Vorpommern

Image

Nachdem ein Priester in Stralsund am Coronavirus erkrankt ist, hat das Erzbistum Berlin alle katholischen Gottesdienste in Vorpommern gestoppt. 350 Personen befinden sich in Quarantäne. Neun Menschen aus dem Umfeld haben sich laut Angaben des Gesundheitsamtes infiziert. 

 

Gottesdienst in Corona-Zeiten in Schwerin
Gottesdienst in Corona-Zeiten in St. Andreas Schwerin. Foto: Rainer Cordes

Möglicherweise war das Pfingstfest der Zeitpunkt, an dem sich Katholiken in der Pfarrei St. Bernhard angesteckt haben. „Mehrere Personen, die zu Pfingsten unsere Gottesdienste besucht haben, wurde positiv auf Covid-19 getestet“, heißt es in einer Information der Pfarrei. Zu ihr gehören die Stralsunder Kirchen Heilige Dreifaltigkeit und St. Josef, ferner die katholischen Kirchen auf Rügen, in Barth, Zingst, Richtenberg und Demmin. 

Inzwischen hat der Landkreis alle Personen, die an den Gottesdiensten teilgenommen haben, zur freiwilligen Quarantäne aufgefordert – es sind 350 Personen. 120 Kirchgänger wurden mit Abstrichen auf eine Covid-90-Infizierung getestet. Auch die Kindertagesstätte der Pfarrei wurde geschlossen. Sechs Mitarbeiterinnen der Kita befinden sich in Quarantäne. 

Was dazu kommt: Am Pfingstmontag wurde in Stralsund die Verabschiedung des Pfarrers gefeiert, mit großer Beteiligung. Es sei deshalb „nicht auszuschließen, dass auch bei der Verabschiedung in Stralsund infizierte Personen – hauptamtliche wie weitere Gottesdienstbesucher – anwesend waren“, so eine Pressemitteilung des Erzbistums Berlin. „Aus diesem Grund haben nun nach der Pfarrei St. Bernhard in Stralsund auch die Pfarreien St. Otto in Greifswald, Mariä Himmelfahrt in Hoppenwalde und St. Otto in Pasewalk alle Gottesdienste abgesagt. Alle am Gottesdienst in Stralsund anwesenden Geistlichen haben sich freiwillig in Quarantäne begeben.“

Die katholische Kindertagesstätte „Marienkrone“ in Stralsund wurde geschlossen. Sechs Mitarbeiterinnen der Kita befinden sich in Quarantäne. 

Pfarrei und Bistum appellieren an alle, die Anzeichen einer Ansteckung bemerken, sich selbst zu isolieren, Kontakte zu vermeiden und sich beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden.

Text: Andreas Hüser