Die Edith-Stein-Schule wird überleben!
Das Beten hat geholfen
Große Erleichterung und Freude in der Schule, aber auch in der katholischen Gemeinde von Ludwigslust. Viele haben für diesen Erfolg gekämpft. Und jetzt drängt die Zeit…
Erst einmal wurde gefeiert. Eis für die ganze Schule! Und das waren, da auch die Lehrer und Mitarbeiter eins bekamen, 200 Portionen. Denn endlich war das Eis gebrochen. Drei Jahre lang hatten Eltern, Schüler, Lehrer und die ganze katholische Gemeinde für ihre Schule gekämpft, Briefe geschrieben, demonstriert, gebetet. Am Ende waren die Nachrichten ermutigend gewesen. Das Erzbistum, ohne das nichts ging, unterstützte den Trägerwechsel. Das Diakoniewerk „Neues Ufer“ war bereit, das Risiko einer Investition für den Neubau zu tragen. Die Schulleiterin Marion Löning gründete sogar eine eigene Gesellschaft, die übergangsweise die Schule tragen wird, bis die Diakonie übernimmt. „Unser ganzer Einsatz hat sich gelohnt“, freut sich Marion Löning. „Aber ich habe immer damit gerechnet. Wir alle hatten das Vertrauen und die Zuversicht nie aufgegeben. Auch in unserem Kollegium hat keiner kalte Füße gekriegt.“
Bis zum Jahr 2021 muss der Neubau fertig sein
Allerdings drängt jetzt die Zeit. Fakt ist einstweilen nur der Einstieg der Diakonie in die „Edith Stein christliche Schule gGmbH“. Die Bernostiftung soll nun dieser Gesellschaft das vorhandene Baugrundstück übereignen. „Bis 2021 müssen wir mit dem Bau fertig sein und abgerechnet haben“, sagt Marion Löning. Sie rechnet mit dem Baubeginn im Frühjahr 2019.
Die neue Schule soll größer werden als die alte, mit 220 statt 160 Schülern. Die Arbeit in der Schule wird damit effektiver. Der Zuspruch ist ohnehin da. Trotz der unsicheren Situation kommen viel mehr Anmeldungen für die katholische Schule, als sie Plätze hat.
„Katholische Schule“ wird die Edith-Stein-Schule künftig nicht mehr sein, wohl aber christliche Schule. Für Marion Löning kein Problem: „Unsere Ausrichtung war von Anfang an ökumenisch.“ Auch der Religionsunterricht werde mittlerweile überkonfessionell erteilt. Früher habe es einmal evangelischen Religionsunterricht für die evangelischen Schüler und katholischem Religionsunterricht für alle anderen gegeben. Das sei aber in einer so kleinen Schule schwer zu organisieren gewesen.
Was der Schulleitung noch wichtiger ist: Die Schule darf ihr pädagogisches Konzept behalten. Sie wird auch unter dem neuen, großen Träger eigenständig bleiben, etwa Lehrer selbst auswählen.
Freude herrscht auch in der katholischen Gemeinde. Denn sie hat mit ihren Fürbitten – fast an jedem Sonntag – , mit Gottesdiensten in der Schule und vielfacher Unterstützung die Rettungsaktion unterstützt. Pfarrer Dr. Ludger Hölscher: „Wir haben viel gebetet, und man kann schon sagen: Gott hat unsere Gebete erhört.“ Auch werde die Gemeinde weiter hinter „ihrer“ Schule stehen. „Wir sind froh, dass es weitergeht und dass der christliche Geist der Schule erhalten bleibt“, so Pfarrer Hölscher. Das regelmäßige Bittgebet für die Schule soll allerdings auch jetzt noch weitergehen. Marion Löning: „Wir werden es einfach zum Dankgebet ummünzen.“