kfd-Mitgliedsbeiträge steigen
"Das hätte man besser machen können"
Wer Mitglied in der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) ist, muss ab 2024 deutlich mehr zahlen – eines der Themen für die Diözesanversammlung. Die Erhöhung sorgt auch für Unmut.
Ab Januar 2024 kostet die Mitgliedschaft in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Osnabrück 32 Euro pro Jahr – bisher waren es 19,50 pro Jahr gewesen. Der künftige Beitrag setzt sich aus 22 Euro für den Bundesverband und zehn Euro für den Diözesanverband zusammen.
Von den zehn Euro fließen laut Diözesanreferentin Farina Dieker ab dem nächsten Jahr neun Euro pro Mitglied (bisher 6,65 Euro) in die Ortsgruppen zurück. „Wir möchten deren Arbeit stärken“, sagte sie nach der Diözesanversammlung im Haus Ohrbeck in Georgsmarienhütte. Das Gremium stimmte nach ihren Worten dieser Erhöhung zu. Der Rest des Anteiles für die kfd im Bistum geht in die Arbeit auf Diözesan- und Regionalebene.
Dass die kfd-Mitglieder ab 1. Januar 2024 deutlich mehr Geld zahlen müssen, hängt vor allem mit der kräftigen Erhöhung des Beitragsanteiles für den Bundesverband zusammen. 14 Jahre war dieser stabil gewesen, aber im September 2021 hatte die Bundesversammlung eine Anhebung von zwölf Euro auf 22 Euro im Jahr beschlossen. Der Frauenverband begründet diesen Schritt in einer eigens erstellten Broschüre mit erheblichen Mehrkosten in vielen Bereichen: Personal, Porto, Papier, Tagungshäuser. Ein kleiner Teil des Beitrages geht zurück an die jeweiligen Diözesanverbände: 1,50 Euro (bisher ein Euro) pro Mitglied.
Die Beitragserhöhung des Bundesverbandes sorgt seit Monaten in vielen Ortsgruppen für kontroverse Diskussionen und Unmut: bundesweit, aber auch in diesem Bistum. Das bestätigt Farina Dierker: „Wir haben schon eine Reihe von Briefen dazu bekommen.“ Die Diözesanreferentin weiß von Gruppen, die deswegen einen Austritt aus dem Verband erwägen. „Bisher ist das hier noch nicht passiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass es hier und da dazu kommt.“
Davon berichtet ebenfalls Birgit Werner, stellvertretende Diözesanvorsitzende und Mitglied im kfd-Vorstand Quakenbrück. Auch wenn sie die Erhöhung aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehen kann – „auch bei der kfd laufen die Kosten davon“– findet sie das Vorgehen des Bundesverbandes mindestens diskussionswürdig. 14 Jahre nicht zu erhöhen und dann so deutlich – „das hätte man besser machen können“. Sie nimmt gerade aus der Region Fürstenau wahr, dass das Thema in mehreren Ortsgruppen heftig diskutiert worden ist und wird. Und dass viele Frauen „ziemlich sauer“ sind – bis hin zu Überlegungen, den Verband zu verlassen.
Ähnliches hat Katharina Nikl, erste Sprecherin der kfd in Dörpen, aus Bereichen im Emsland gehört. Auch sie sieht die Erhöhung angesichts gestiegener Kosten als kaum vermeidbar an, findet sie aber „schon sehr happig“ und sie kritisiert das Vorgehen des Bundesverbandes mit deutlichen Worten. „Man hat eine rechtzeitige Erhöhung in den letzten 14 Jahren definitiv verpennt.“
Ganz grundsätzlich wünscht sie sich mit Blick auf die Arbeit der Ortsgruppen, „die für 90 Prozent der Mitglieder am wichtigsten sind“, eine andere Haltung im Bundesverband: mit mehr Verständnis für den Unmut und die Sorgen der Frauen, mit mehr Verständnis auch für die intensive Arbeit der Ortsvorstände. Sie sieht eine große Diskrepanz zwischen den Hauptamtlichen in Düsseldorf und den Ehrenamtlichen an der Basis. „Wir brauchen hier vor Ort mehr Unterstützung, wenn wir Ideen für die Zukunft der kfd entwickeln.“
Denn dass der Frauenverband wichtig bleibt, steht für Nikl außer Frage. Daher glaubt sie, dass bei allem Ärger ein Austritt der falsche Schritt wäre. „Wir brauchen einen starken Bundesverband als politisches Gewicht, der in Frauenfragen auch mal Druck ausüben kann.“
Petra Diek-Münchow
Zur Sache
Bei ihrer Diözesanversammlung hat die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) einen neuen Sonderfonds in Höhe von 5000 Euro beschlossen. Gefördert werden sollen mit dem Geld unter anderem Schulungen und Bildungsveranstaltungen. Ab jetzt können kfd-Ortsvereine einen Antrag stellen, wenn sie zum Beispiel für ein Projekt eine besondere Referentin einladen möchten. Über die Vergabe der Zuschüsse entscheidet der Diözesanvorstand.
Bei ihrem Treffen wählten die Frauen auch eine neue Beisitzerin in den Diözesanvorstand: Walburga Langeborg aus Messingen tritt die Nachfolge von Mechthild Schwank aus Bad Bentheim an, die turnusgemäß aus dem Diözesanvorstand ausscheidet. Mehr Infos