Urlaubszeit

Das Handy auch mal ausschalten

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Sommerzeit ist Urlaubszeit. Aber auf der schönsten Zeit des Jahres lastet auch ein hoher Erwartungsdruck und nicht jedem gelingt es, Alltag und Stress hinter sich zu lassen. Für entspannte und erholsame Ferien ist es daher gut, im Vorfeld ein paar Tipps zu beachten.


Zeit für die Familie, Zeit für Muße – das wünschen sich viele
Menschen im lang ersehnten Sommerurlaub. Foto: imago

Planung und Vorbereitung
Eine gute Planung erleichtert vieles. Als Familie sollte man ruhig die Kinder mit einbeziehen und gemeinsam diskutieren und überlegen, wo es in den Ferien hingehen soll. Was möchten wir? Abenteuer? Ruhe? Bewegung? In die Berge oder lieber ans Meer? Je nach Alter der Kinder und Jobsituation der Eltern können das recht unterschiedliche Bedürfnisse sein. Möglichst viele davon sollten berücksichtigt werden, Kompromisse sind oft trotzdem nötig, manchmal müssen Wünsche auf mehrere Urlaube verteilt werden. Ferienregeln wie: „Jeder darf sich mal zurückziehen und wird in Ruhe gelassen“ helfen aber, unnötige und nervige Diskussionen und schlechte Laune zu vermeiden.  
Gerade mit sehr kleinen Kindern sollte man die Erwartungen an die Erholung nicht zu hoch stecken. Nicht alle Kinder mögen Veränderungen und manche brauchen länger, um sich an die neue Umgebung anzupassen.


Nicht nur einmal im Jahr Energie tanken
Wenn möglich, sollte man sich nicht nur auf den Sommerurlaub fixieren, um Energie zu tanken. Wer das ganze Jahr über Stress hat und sich komplette Erholung von nur zwei Wochen Sommerurlaub erhofft, wird relativ bald enttäuscht sein. Kinder und Erwachsene sollten versuchen, während des Jahres immer wieder ein paar Erholungstage einzuplanen und sich Auszeiten zu nehmen. Ein vollständig leerer Akku lässt sich selten in kurzer Zeit für ein ganzes Jahr aufladen.


Anfahrt mit dem Auto
Das erste Problem des Urlaubs sind oft schon festgelegte Ankunftstage wie der Samstag. Denn Autobahnfahrten am Wochenende können in den Sommerferien schnell zur Nervenprobe werden. Wer es beeinflussen kann, sollte vielleicht schon einen Tag früher losfahren und so die Anfahrt am Wochenende vermeiden. Der Verlust eines Urlaubstages beim Arbeitgeber durch die frühere Anreise wiegt den Stress auf der Straße allemal auf.
Wer die Fahrt zum Urlaubsort als erlebnisreiches Familienprojekt  und nicht als lästige Pflicht betrachtet, ist ohnehin im Vorteil. Vor allem sollten Urlauber drei Punkte beherzigen: Sicherheit geht vor Hektik, Etappe geht vor Ochsentour, alle planen mit. Familien sollten die Anreise, wenn möglich, in leicht verdauliche Häppchen einteilen. Das Wichtigste dabei: Gelassenheit. Stopps an Badeseen, für eine Burgbesichtigung oder eine Übernachtung im Zelt machen schon die Anreise zu einem Erlebnis.
Im Auto selbst können Eltern die Route mit den Kindern auf Karten verfolgen, kleine Wortspielchen spielen, Lieblings-CDs hören oder auch Lieder singen. Verständnis, Fantasie und das gemeinsame Abenteuergefühl schmieden dabei zusammen, die Beschäftigung mit digitalen Medien dagegen lässt jeden zum Einzelkämpfer werden.


Arbeitsteilung
Was die Mutter schon täglich zu Hause erledigen muss, sollte sie nicht auch noch zwangsläufig in den Ferien machen müssen. Viele Menschen wählen daher ein Hotel, da fällt das Kochen und Einkaufen schon einmal weg. Aber auch in der Ferienwohnung oder im Wohnwagen können sich alle Familienmitglieder die Arbeit aufteilen: Auch Papa oder die älteren Kinder können im Urlaub mal kochen und das Abspülen mit den Geschwistern kann in einer anderen Umgebung auch durchaus Spaß machen.


Nicht alles verplanen
Urlaub sollte vor allem der Entspannung dienen. Daher ist es gut, nicht jeden Tag komplett zu verplanen. Weniger ist dabei oft mehr. Denn wer zu viel in kurzer Zeit entdecken und unternehmen will, hat oft hinterher das Gefühl, nicht entspannt und erholt zu sein. Außerdem sollte im Urlaub immer auch Zeit für Spontaneität und gemeinsames Nichtstun bleiben. Urlauber sollten sich daher im Vorfeld überlegen, welche Sehenswürdigkeiten sie besichtigen und welche Ausflüge sie auf jeden Fall unternehmen möchten. Kaum jemand kann in wenigen Tagen alles von seinem Urlaubsziel sehen. Alltagssorgen sollten im Urlaub möglichst ausgeblendet werden. Hierzu kann man auch mal sein Handy ausschalten und vorübergehend nicht erreichbar sein.


Ebbe in der Kasse
Auch mit einem geringen Budget lässt sich ein Urlaub erlebnisreich gestalten. Für Kinder ist es zum Beispiel oft gar nicht wichtig, wer weiß wohin zu fahren. Das ist eher ein Problem der Erwachsenen. Sie sollten sich von außen nicht unter Druck setzen lassen. Günstig sind Übernachtungen auf einem kleinen Campingplatz oder in der Jugendherberge. Dort gibt es tolle Angebote für Familien. Und auch die Unternehmungen müssen nicht teuer sein. Denn alles, was anders ist als der Alltag, vermittelt Urlaubsgefühle: Schon eine Wanderung durch den Wald, eine Schlossbesichtigung, ein Freibadbesuch, eine Paddeltour oder eine Tretbootfahrt bedeuten Auszeit für Eltern und Kinder. Nicht jeder Tag braucht ein Programm. Langeweile bringt Ruhe und setzt Kräfte und Kreativität frei.  


Urlaub zu Hause
Auch wer im Urlaub zu Hause bleibt, kann sich erholen. Aber aufgepasst: Die wertvolle Zeit sollte möglichst nicht mit Erledigungen oder Aufräumen verschwendet werden. Wer es schafft, alles Verpflichtende wegzuschieben, der entspannt sich in seinen eigenen vier Wänden genauso gut. Daher sollte man einen Urlaub auf Balkonien genauso planen wie einen Aufenthalt in der Ferne. Familien sollten Herzenswünsche besprechen, Ausflüge planen, kreativ mit den üblichen Dingen umgehen und zum Beispiel den Haushalt auf mehrere Schultern verteilen. Auch Handy und Fernseher sollten zwischendurch ausbleiben. Stattdessen können Familien sich etwas gönnen: ins Kino, in den Zoo oder einen Freizeitpark gehen, gemeinsam Radfahren, Schwimmen, Shoppen oder Zelten im Garten oder einen Ausflug in die Natur machen. Auch kinderlose Erwachsene finden vor der Haustür mehr Vergnügliches als geahnt, zum Beispiel bei einer Stadtrundfahrt durch den Heimatort, bei Wanderungen oder Radtouren, Museums- oder Flohmarktbesuchen in der näheren Umgebung. Hauptsache, der Alltagstrott bleibt auf Distanz!

Astrid Fleute