Glosse: "Wahre Worte" zur neuen "Berufungs"-App Vocaris

Das ist phantastisch

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Talente finden. Beten lernen. Berufung erkennen! Das ist schon wichtig! Dabei kann jetzt das Handy helfen. Genauer gesagt, die neuentwickelte App „Vocaris“. Wahre Worte über den Selbstversuch mit der Berufungs-App. Von Ruth Lehnen

 

Das ist hart. Mein größtes Talent ist „reden“. Bumm. Nicht tun, helfen, die Welt retten. Nein, einfach „reden“. Woher ich das weiß? Die Berufungs-App „Vocaris“ hat es mir gesagt. Diese App, eine Anwendung fürs Handy, ist ganz neu. Sie kann eine ganze Menge. Vor allem ist sie sehr sehr neugierig. Sie will zum Beispiel wissen, welche Bilder ich toll finde. Guck an, am Schluss ist es eins mit zwei Mikrofonen und einem Aufnahmegerät. Ein journalistisches Bild. Sollte ich doch etwas richtig gemacht haben in meinem Beruf(ung)sleben?

Denn, liebe Leser, jetzt heißt es stark sein. Sie und ich gehören gar nicht zur Zielgruppe der Berufungs-App. Sie informiert zum Beispiel über Jugendkirchen, Jugendsozialarbeit, Jugendverbände, Ministranten und junge Erwachsene. Wer im fortgeschrittenen Alter immer noch mit seiner Berufung kämpft und sich sagt, berufen bin ich schon, aber wozu?, der hat ein Problem.

Aber Trost naht: „Vocaris“ kann nach vielen Fragen auch älteren Semestern Talente aufzeigen. „Verhandeln, beraten, verbessern“ sind meine weiteren Talente, aber ich kann auch „Kuchen backen“. Dadurch fühle ich mich gestärkt. Endlich mal was Praktisches.

Mit Hilfe eines kleinen Ignatius von Loyola („Ich helfe dir, dich zurechtzufinden“) kann ich mit der App viel übers Beten lernen und dabei unter „Stimme Mann“ und „Stimme Frau“ auswählen. Ich nehme natürlich Mann. Der sagt, dass Gott ein unglaublich guter Ratgeber ist und mich kennt, und fragt: Ist das nicht phantastisch? Doch, das ist phantastisch.

„Vocaris“ (kleiner Insider: das heißt auf Latein: „du bist gerufen“) hat eine gute Benutzerführung, eine ganz schicke Optik und macht auch transparent, wer die ganze App entwickelt hat. Ach, es sind neun Männer gewesen. Und keine Frau. Darüber müssen wir reden.

Ruth Lehnen