Auf dem Katholikentag: Veronika Pielken im Gespräch mit Hans-Jochen Jaschke und Maria Jepsen

Das klassische Paar der Ökumene

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Sie war die erste evangelische Bischöfin in Deutschland. Er ihr katholischer „Kollege“ in Hamburg. In Münster gab es ein Wiedersehen von und mit Bischöfin Maria Jepsen (73) und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (76). 

Veronika Pielken im Gespräch mit Hans-Jochen Jaschke und Maria Jepsen
Veronika Pielken im Gespräch mit Hans-Jochen Jaschke und Maria Jepsen. Foto: Ralf Adloff

Durch ihre jahrelange Zusammenarbeit gab es viel zum Thema Ökumene zu berichten. Weihbischof Jaschke erklärte dem Publikum gleich zu Beginn, dass sie zu Hause schon oft „Bischofspaar JJ“ genannt wurden, da sie meist gemeinsam im Zeichen der Ökumene auftraten. Ein gemeinsames Foto, das beide 1998 in einem Strandkorb beim Katholikentag in Mainz zeigte, machte das harmonische Miteinander der beiden sofort sichtbar.

Weihbischof Jaschke gab preis, dass eine kleine Flamme für die Ökumene sich schon im Studium durch die Bibelauslegung entzündete, die jedoch in Hamburg erst richtig zum Brand wurde. Maria Jepsen fand die Katholiken in ihrer Jugend geheimnisvoll und fremd, da es in Schleswig-Holstein fast keine von ihnen gab. Es galt diese also „ein wenig zu erforschen“.

Von einem gemeinsamen Projekt sind beide immer noch begeistert, dem Ökumenischen Forum in der HafenCity in Hamburg. Hans-Jochen Jaschke: „Schnell war klar, dass wir in diesem neuen Stadtteil was machen müssen. Es kostete sehr viel Arbeit, Zeit und Geld, alle Glaubensrichtungen mit ins Boot zu holen. Was aber daraus entstanden ist, ist so einmalig und darauf bin ich schon ein bisschen stolz.“

In einem Punkt ist das Bischofspaar JJ sich einig: Es gilt, dass neue Wege der Ökumene gefunden werden müssen. Laut Jaschke ist es im Moment „etwas müde und langweilig“ geworden. Er betont, dass jeder sein eigenes kirchliches Profil braucht und behalten soll. Es darf bloß keine Einheitskirche am Ende herauskommen. „Man darf nicht gegeneinander arbeiten, eher wie in einem Getriebe – die Zahnräder müssen ineinander greifen“, so der Bischof. Maria Jepsen betont dagegen nochmals, was ihr besonders wichtig ist: „Alle Kirchen, ob Baptisten, reformierte und lutherische Christen etc., alle müssen sie mit eingebunden werden in den Prozess.“

Zum Schluss lud Bischöfin Jepsen den Weihbischof noch zu sich nach Husum ein und verriet: „Genau so einen Strandkorb wie in Mainz habe ich auch im Garten. Da können wir unser Gespräch gerne fortsetzen.“

Text u. Foto: Ralf Adloff