Der Hamburger Jesuit Dag Heinrichowski wird zum Priester geweiht

Das wichtigste Wort des Lebens

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Eine ungewöhnliche Priesterweihe in Hamburg: Spender der Weihe war der schwedische Kardinal Anders Arborelius. Denn der Geweihte, der Jesuit Dag Heinrichowski, hat in Schweden die Entscheidung für seinen Weg getroffen. 

Priesterweihe mit dem schwedischen Kardinal Anders Arborelius. Unmittelbar nach der Weihe bekommt der neue Priester Pater Dag Heinrichowski symbolisch Hostienschale und Kelch überreicht
Priesterweihe mit dem schwedischen Kardinal Anders Arborelius. Unmittelbar nach der Weihe bekommt der neue Priester Pater Dag Heinrichowski symbolisch Hostienschale und Kelch überreicht. Foto: Ralf Adloff

„Nun jauchzt dem Herren alle Welt!“ Mit diesem Hymnus begann die Feier der Priesterweihe im Kleinen Michel in Hamburg. Trotz Corona und mit 2G-Regel begleiteten zahlreiche Freunde, Familienmitglieder, Jesuitenpatres, Priester aus dem Bistum und Gemeindemitglieder den Hamburger Jesuiten Dag Heinrichowski in diesem festlichen Moment. Dag Heinrichowski ist Hamburger, er trat während seines Theo­logiestudiums in den Jesuitenorden ein und ist jetzt geistlicher Leiter der Katholischen Studierenden Jugend in Hamburg. Da nur Geimpfte und Genesene in die Kirche durften, war der festliche Gottesdienst fast so wie in normalen Zeiten – wer nicht leibhaftig dabei sein konnte oder wollte,  konnte am Computer in Live-Übertragung teilnehmen. 

„Oft suchen wir Jesus dort, wo wir ihn gern hätten – und nicht dort, wo er uns erwartet“, mit diesem Zitat von Pedro Aruppe leitete Jesuitenprovinzial Bernhard Bürgler die Feier ein und begrüßte besonders den Zelebranten und Spender der Weihe. Kardinal Anders Arborelius war aus Stockholm gekommen. Bischof Arborelius ist der erste schwedische Bischof, der nicht aus dem Ausland kommt. Er spricht –ebenso wie die anderen skandinavischen Bischöfe – gut Deutsch und ist mit Dag Heinrichowski besonders verbunden. Als Theologiestudent war der Hamburger nach Schweden gegangen, hatte dort in katholischen Gemeinden mitgewirkt und sich in Schweden entschieden, Jesuit zu werden. „Eigentlich sind wir alle, die in Christus getauft sind, ,jesuitisch‘, also von Jesus ergriffen und geprägt“, sagte der Kardinal und Karmelitenpater Arborelius in seiner Predigt. „Das ganze Leben ist für uns eine Gabe und eine Einladung, um immer tiefer mit Christus verbunden zu werden, damit wir seine Liebe und Wahrheit an alle weitergeben können.“

Wir haben, fuhr der Bischof fort, stets Menschen nötig, die uns helfen und erinnern, dass wir so tief in Jesus verbunden sind. Das Gottesvolk habe Priester als solche Diener und Helfer nötig. „Wir danken Gott, dass er dich, lieber Dag, berufen hat für diese Aufgabe, und dass du die sanfte Stimme des heiligen Geistes gehört hast und dich hingegeben hast.“ Der Neupriester habe diese Stimme gehört und sein Entwicklungsprozess endete mit dem Wort Ja. „Ja sagen, das ist das kleinste, aber vielleicht wichtigste Wort in unserem Leben. Möge dieses Ja immer in deinem Herzen als Echo bleiben.“ 

Die Dankesworte von Pater Dag Heinrichowski zum Abschluss der Feier stellten die Gemeinde vor einige Anforderungen. Denn nach einem Dank an alle Wegbegleiter und Mitwirkenden in der Heimat folgten Worte auf Französisch – die letzten zwei Jahre seiner Studienzeit hat Heinrichowski in Paris verbracht – und auf Schwedisch. Aber was er gesagt hat, hat man verstanden. 

Text: Andreas Hüser