Bistumswallfahrt 2021 in Erfurt

Der Glaube ist eine Kraftquelle

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In Erfurt fand am dritten Sonntag im September wieder die Bistumswallfahrt statt – wenn auch anders als gewohnt. Sie stand unter dem Motto der Kirchenpräsenz auf der BUGA „Ins Herz gesät“.

Obwohl alles anders war, haben sich viele Thüringer Katholiken auf den Weg nach Erfurt gemacht.    Fotos: Michael Meinung

 

Unter dem Leitwort des ökumenischen Erfurter BUGA-Pavillons „Ins Herz gesät“ trafen sich – nach coronabedingter Vorjahrespause – erstmalig wieder Thüringer Katholiken zu ihrer Bistumswallfahrt am Mariendom. Obwohl die „Gloriosa“ wie immer feierlich auf den Höhepunkt einstimmte, war diesmal vieles anders: So durften sich wegen der Pandemie nur gut 1000 Gläubige auf dem Domplatz versammeln, die üblichen Zwischenveranstaltungen fielen ebenso wie die Schlussandacht aus. Dennoch war es bei kühlem Herbstwetter ein zu Herzen gehender Wallfahrtstag, der im Glauben bestärkte und in unruhigen Zeiten neuen Mut machte. Auch die Wiedersehensfreude vieler war groß.

Auf den Domstufen wurde viel Abstand gehalten.

Bischof Ulrich Neymeyr griff in seiner Predigt zunächst das Thema „sexualisiserte Gewalt in der Kirche“ auf und stellte fest: „Das Entsetzen innerhalb und außerhalb der Kirche ist berechtigt – auch über den Umgang der Verantworlichen mit Beschuldigten und Betroffenen. Zweifellos haben katholische Amtsträger schwere Schuld auf sich geladen. Ja, unsere Kirche ist dadurch eine sündige Kirche geworden.“ Der Bischof unterstrich aber ebenso: „Die Kraft zu christlichem Glaubens- und Lebenszeugnis kommt von Gott, nicht von uns. Und zu dieser geistlichen Kraftquelle müssen wir uns ständig auf den Weg machen. Sie erschließt sich uns im Gottesdienst und im Gebet, aber ganz besonders bei der Feier der Sakramente.“

Trost in den Zeiten der Pandemie
Ulrich Neymeyr dankte in seiner Predigt allen, „die aus christlicher Berufung für Kinder, Jugendliche und Hilfsbedürftige da sind“ und sprach jenen Trost zu, die in der Pandemie einen geliebten Menschen verloren haben. Mit Bezug auf das Leitwort der Wallfahrt stellte er fest: „Wir müssen umkehren, weil wir zu lange gegen die Schöpfung gelebt haben“ - und schloss mit Psalm 80: „Gott, sorge für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat!“
In den Fürbitten wurden alle genannten aktuellen Anliegen noch einmal gemeinsam vor Gott getragen. Die Kollekte des Wallfahrtstages soll Erdbebenopfern in Haiti zugute kommen. Nach dem Gottesdienst gab es auf der Marien- beziehungsweise Severiwiese kurze Infos zum Pastoraltag des Bistums sowie zum öko-fair-Projekt. Mit besonders herzlichem Beifall der Wallfahrer wurde abschließend Altbischof Joachim Wanke bedacht, der kürzlich seinen 80. Geburtstag sowie zuvor das 40-jährige Bischofsjubiläum begehen konnte.

Die Predigt kann im Internet unter www.bistum-erfurt.de nachgelesen werden.

Von Michael Meinung