Anstoß 28/22
„Der Herr segne dich …“
Das Kita-Jahr in St. Benno Leipzig ist zu Ende gegangen. Ich war zu einer Andacht für die Kinder eingeladen, die jetzt die Kita verlassen, da für sie die Schule beginnt. Für diesen einschneidenden Übergang durfte ich ihnen den Segen Gottes spenden.
In der Kirche gibt es viele Segenshandlungen, beispielsweise die Segnung des Täuflings und der Eltern bei der Taufe. Für mich ist es immer wieder bewegend, Ehepaaren bei ihren Ehejubiläen den Segen zu schenken, erst Recht, wenn es die Goldene, die Diamantene, die Eiserne Hochzeit ist. Aber auch in schweren Stunden tut es gut, die Nähe und den Segen Gottes zu empfangen: am Krankenbett, vor einer Operation ... Auch Sterbende oder Verstorbene werden zum Abschied mit dem Segen Gottes auf ihre letzte Reise geschickt.
So darf ich Menschen in guten und schweren Situationen segnen und ihnen den Beistand Gottes anempfehlen. Ich spüre dann, wie dankbar und trostreich ein Segen sein kann. Auch ohne große Worte ist es ein Geschenk:„Der Herr segne und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig; er wende sein Angesicht dir zu und schenke dir seinen Frieden.“
Aber nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und die Schöpfung und Gegenstände werden gesegnet, so bei der Dankandacht unserer Erstkommunionkinder in St. Georg, Leipzig-Gohlis. Ich durfte die Geschenke der Kinder segnen. Profane Gegenstände bekommen damit einen besonderen Wert.
Eine heute leider zu seltene Form der Segnung ist die Haussegnung. Doch in diesen Tagen darf ich sie mal wieder vollziehen: „Der Herr segne dieses Haus und alle die da gehen ein und aus.“ Wie wertvoll eine Haussegnung ist, ist mir vor Jahren bewusst geworden, als ich eine Arztpraxis segnete. Diese Räume, wo Patienten warten und manch schwere Diagnose erhalten, unter den Segen Gottes zu stellen, ist wichtig.