„Aschermittwoch der Künstler“
Der Moment und das Licht
In der Tradition „Aschermittwoch der Künstler“ wird am Samstag, 29. Februar, die Ausstellung „Täglich Brot“ mit Fotografien von Anna Ullrich im Dommuseum Hildesheim eröffnet.
Anna Ullrich sagt von sich, sie sei ein spiritueller Mensch, dessen Identität sich aus vielen Facetten zusammensetzt, die ein sich immer wandelndes Ganzes ergeben. Im Gespräch mit der in Hildesheim lebenden Künstlerin wird deutlich, dass sie in Bildern denkt. Wenn Anna Ullrich mit der Kamera loszieht, fotografiert sie nicht, um Bilder zu machen. „Die Bilder sind in mir. Ich möchte sie mit der Kamera sichtbar und erfahrbar machen“, beschreibt sie.
In ihren Arbeiten erzählt Anna Ullrich Geschichten. „Sie sind geprägt durch Licht und Schatten. Es geht mir um das Verschlüsseln und Abstrahieren.“ Sie will mit ihren Fotografien nichts ins rechte Licht rücken oder verschönern. „Mir geht es darum, Stimmungen und Atmosphären zu erfassen, mit denen sich der Betrachter auseinandersetzen kann.“
Die ausgestellten Arbeiten der Serie „Täglich Brot“ zeigen Spuren und Objekte alltäglicher Arbeit, menschengemachte Arrangements in Form von Hinterlassenschaften, Räume und agrarische Produktionshalden, Natur- und Landschaftsaufnahmen. Viele der gezeigten Bilder sind in der Region Hildesheim entstanden.
Im Rahmen der Ausstellung zum „Aschermittwoch der Künstler“ wird auch das Werk „Resonanz“ der Künstlerin vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Bilderserie bestehend aus 27 Einzelbildern, die mittels Beamer als Bewegtbild an eine Wand der Archäologischen Zone im Untergeschoss des Museums gestrahlt werden. Inspiriert von Objekten wie dem Ringelheimer Kreuz, erweitert „Resonanz“ im Dommuseum „vorgefundene Menschenbilder und Glaubensgesten durch individuelle Haltungen und Gesten“ von neun Portraitierten. „Das Dommuseum würde dieses Werk gern erwerben. Es würde gut in unsere Sammlung moderner Kunst passen“, erklärt Dommuseumsdirektorin Claudia Höhl.
Die Ausstellung „Täglich Brot“ ist bis zum 5. April im Dommuseum zu sehen.
Edmund Deppe